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Sachsen: Staatsminister Oliver Schenk auf zweiter Delegationsreise nach Uganda

Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Oliver Schenk reist vom 8. bis zum 16. Juli 2023 mit einer sächsischen Delegation nach Uganda. Begleitet wird er von Mitgliedern des Sächsischen Landtages sowie sächsischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, dem Bildungsbereich und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Schwerpunkt der Reise ist die Vertiefung der Kooperation mit dem ostafrikanischen Land, nachdem die Sächsische Staatsregierung im Januar 2023 einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte und bereits eine Delegationsreise unter Leitung von Staatsminister Schenk im Juni 2022 vorausgegangen ist.

Schwerpunkte der Reise bilden unter anderem die Vertiefung der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit und die Identifizierung von möglichen Schulpartnerschaften. Vor Ort sollen zudem Möglichkeiten zur Errichtung von Kooperationen im Bereich der beruflichen Bildung erörtert werden. Zudem sollen Gespräche mit der kommunalen Ebene stattfinden und erste Schritte auf dem Weg zu einer ersten kommunalen Kooperation geprüft werden. Sächsische Unternehmensvertreter aus den Branchen Pharmazie, Logistik, Landwirtschaft und Bau wollen im Rahmen der Reise Wirtschaftskontakte ausbauen mit dem Ziel der Unterstützung von konkreten Wirtschaftskooperationen. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) unterstützt die Sächsische Staatskanzlei bei der Organisation der Programmpunkte für die Unternehmerdelegation.

»Seit der ersten sächsischen Delegationsreise nach Uganda im vergangenen Jahr hat sich vieles getan. Vor Ort geknüpfte Kontakte konnten vertieft werden und neue potentielle sächsische Partner aus Wirtschaft, Bildung, Forschung und Zivilgesellschaft wurden auf unsere Kooperationsbemühungen mit Uganda aufmerksam. In unterschiedlichen Regionen des Landes werden wir jetzt gemeinsam mit lokalen Partnern an Formaten arbeiten, um die Zivilgesellschaft zu stärken, die Wirtschaft voranzubringen und zu helfen, dass Menschen vor Ort eine Zukunft sehen. Aber auch die sächsischen Partner werden von der engeren Kooperation mit Uganda profitieren. Uganda ist global gesehen das Land, das die meisten Flüchtlinge. Aufnimmt. Hier wollen wir auch unterstützen und mit unseren Mitteln helfen«, sagt Oliver Schenk.

Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS): »Die Erfahrungen der letzten Jahre mit gestörten Liefer- und Wertschöpfungsketten und aktuelle globale Entwicklungen zeigen, dass eine weitere Diversifizierung der außenwirtschaftlichen Beziehungen notwendig ist. Uganda bietet sächsischen Unternehmen dafür vielfältige Chancen und Potenziale. Das Land verfügt über eine sowohl junge als auch wachsende Bevölkerung und verzeichnet ein solides wirtschaftliches Wachstum in den Bereichen Infrastruktur, erneuerbare Energien und Bildung. Insbesondere in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie bestehen gute Absatzmöglichkeiten für Maschinen und Anlagen sowie für Know-how und Produkte sächsischer Unternehmen. Gleichzeitig soll die Reise auch dazu beitragen, dass Afrika in Sachsen stärker als vielversprechender Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt wahrgenommen wird.«

Die Delegationsreise führt zunächst nach Hoima in den Westen des Landes, wo sich die Delegation mit dem Bürgermeister der Stadt trifft und über eine mögliche Wirtschafts-, Bildungs- und Kommunalpartnerschaft sprechen wird.

In Kampala veranstaltet die Delegation eine Konferenz zur sächsisch-ugandischen Zusammenarbeit. Staatsminister Schenk wird unter anderem die Makerere University besuchen, eine der größten Universitäten Ostafrikas. Darüber hinaus sind vor Ort Treffen mit Start-ups geplant sowie Besuche bei Bildungseinrichtungen und dem Katosi Women Development Trust, welcher die lokale Partnerorganisation des Entwicklungspolitischen Netzwerks Sachsen (ENS) ist. Das ENS ist für die Koordination der Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Uganda auf zivilgesellschaftlicher Ebene verantwortlich.

Die dritte Station der Reise umfasst Besuche im Distrikt Adjumani im Norden des Landes mit Zwischenstopp in der Stadt Gulu. In Nyumanzi und der Flüchtlingssiedlung Pagirinya besucht die Delegation bestehende und geplante Schulen für Flüchtlinge aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. Die dortige School of Peace der Gemeinschaft Sant’Egidio erhält eine Förderung des Freistaates Sachsen.

Hintergrund:
Die Regierungsparteien hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, eine Entwicklungspartnerschaft mit einer konkreten Region aufzubauen. Eine Studie der in Dresden ansässigen Universität der Vereinten Nationen UNU-FLORES von 2020 hat ergeben, dass die Verbindungen auf Ebene der Zivilgesellschaft nach Uganda besonders intensiv sind. Eine Delegationsreise im Juni 2022 unter Leitung von Staatsminister Schenk bestätigte die positive Einschätzung der UNU-FLORES Studie.

Im Januar 2023 beschloss die Sächsische Staatsregierung, die Zusammenarbeit mit dem Land Uganda zu vertiefen. Mit dem Kabinettsbeschluss stellt die Sächsische Staatskanzlei zudem aus ihrem Budget für entwicklungspolitische Maßnahmen in diesem und dem nächsten Jahr jeweils 200.000 Euro für die Zusammenarbeit mit Uganda bereit. Darüber hinaus können Projekte in Uganda über den Sächsischen Kleinprojektefonds finanziell unterstützt werden, den die Stiftung-Nord-Süd Brücken verwaltet.

Freistaat Sachsen, Sächsische Staatskanzlei