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Bremen: Präsident des Senats begrüßt Schuldbekenntnis Deutschlands am Völkermord in Namibia

"Das ist eine gute Nachricht", sagt Bürgermeister Andreas Bovenschulte zur Nachricht des Bundesaußenministers Heiko Maas, dass der Versöhnungsdialog mit Namibia unterschriftsreif ausverhandelt wurde. "Es ist sehr bewegend, dass der Bundespräsident damit endlich die lang erwartete Entschuldigung von höchster deutscher Seite in Namibia überbringen kann."

Im Gedenken an die Opfer der Schlacht am Waterberg hat Deutschland nach langjährigen Verhandlungen die Ereignisse von vor über 100 Jahren nun auch offiziell als Völkermord bezeichnet. Im Vordergrund der Gespräche mit den verschiedenen Opfergruppen in Namibia stand und steht auch in Zukunft das Heilen der Wunden. Dies wurde auch der politischen Delegation von Bremerinnen und Bremern bei ihren Gesprächen in Namibia im Jahr 2018 immer wieder erläutert.

Zu Beginn des internationalen Symposiums "Der Hererokrieg – Hundert Jahre danach" im Bremer Rathaus trugen sich am 19. November 2004 der heutige namibische Vize-Präsident und damalige namibische Minister für Nachrichten und Medien, Nangolo Mbumba (sitzend), Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für Entwicklungszusammenarbeit (hi. Mitte), Botschafter Dr. Hans-Joachim Vergau, Vertreter des Auswärtigen Amtes (li.), sowie mit Esther Muinjangue (2.v.li.) und Eppie Kaanjuka (re.) zwei Vertreterinnen der Herero Coordinating Committee in das Goldene Buch der Stadt ein. Rechts der damalige Bürgermeister Dr. Henning Scherf. Foto: Senatskanzlei

Bremen hat sich schon frühzeitig zur historischen Verantwortung Deutschlands in Bezug auf das koloniale Erbe und den damaligen Völkermord an den Ovaherero, Ovambanderu, an den Nama, Damara und den San von 1904 bis 1908 in der damaligen Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" bekannt. Die Kolonie wurde unter wesentlicher Beteiligung des Bremer Kaufmanns Franz Adolf Lüderitz gegründet. Daraus ergibt sich die besondere Verpflichtung Bremens, an diesen ersten Genozid des 20. Jahrhunderts in geeigneter Weise zu erinnern und zu mahnen.

Mit der Umwidmung des 'Elefanten' im Nelson-Mandela-Park in ein Antikolonialdenkmal 1989 und der Einweihung einer ergänzenden Gedenktafel 1996 wurden gemeinsam mit dem Bremer Senat sowie Vertreterinnen und Vertretern Namibias ein starkes Zeichen des aktiven Erinnerns an die Gräuel deutscher Kolonialherrschaft gesetzt. Nach der ersten internationalen Konferenz 2004, die in Bremen mit sämtlichen Opfer- beziehungsweise Völkergruppen Namibias und der damaligen Ministerin für Entwicklungszusammenarbeit, Heidemarie Wieczorek-Zeul, stattfand, wurden wegweisende Absichtserklärungen zur Vorbereitung solcher Versöhnungsgespräche verfasst.

Danach wurde im wechselseitigen Einvernehmen mit 365 Steinen vom Waterberg das Mahnmal "Ohamakari" für die Opfer des Völkermords neben dem Antikolonialdenkmal geschaffen. Seit einigen Jahren findet dort alljährlich unter Beteiligung der Zivilgesellschaft und afrikanischer Gruppen eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Schlacht von Ohamakari (Waterberg) statt.

Schon seit 1975 arbeitet die Freie Hansestadt Bremen intensiv mit dem seit 1990 unabhängigen Namibia zusammen – zunächst in der Befreiungsbewegung und heute in bilateralen Länderprojekten und einer Klimapartnerschaft mit Windhoek.

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