Der Ursprung der Bezirkspartnerschaft liegt in den langjährigen Beziehungen des in Marzahn-Hellersdorf liegenden Unfallkrankenhauses Berlin mit einer medizinischen Hochschule in der ländli-chen Provinzhauptstadt Thei Binh. Diese Beziehungen bildeten den Türöffner für einen Kontakt zu Hoang Mai, einem Bezirk der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Aber auch die große Anzahl ehemaliger Vertragsarbeiter/-innen aus Vietnam in Marzahn-Hellersdorf spielten eine große Rolle für die Anbahnung der Partnerschaft durch das Bezirksamt.
Im Mai 2012 konnten erste Gespräche mit der Verwaltung von Hoang Mai stattfinden, in deren Folge ein Memorandum of Understanding über zentrale Bereiche der Zusammenarbeit unterzeichnet wurde. Während gegenseitiger Vor-Ort-Besuche wurden zahlreiche Kontakte zu politischen Gremien, Unternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen aufgebaut und Ansätze einer Zusammenarbeit besprochen.
Ziele der Kooperation lagen in erster Linie im Erfahrungsaustausch zur wirtschaftlichen Entwicklung und gemeinsamen Aktivitäten in der Gesundheitswirtschaft. Zudem wurde der Einbezug neuer Akteure wie der Alice-Salomon-Hochschule, des Oberstufenzentrums Handel und des Städtepartnerschaftsvereins anvisiert. Im Rahmen eines Projekts der Arbeitsmarktförderung arbeitete man außerdem geeignete Unterrichtsmaterialien aus Berlin für die Berufsausbildung in Gastronomie und Technik in Vietnam auf. Es besteht auch die Aussicht, Vietnamesisch als Unterrichtsfach in Marzahn-Hellersdorf zu etablieren.
Im Dezember 2013 reiste erneut eine Delegation mit Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) an der Spitze nach Ostasien und am 2. Dezember wurde der Städtepartnerschaftsvertrag mit Hoang Mai feierlich unterzeichnet. Vereinbart wurde neben einem kontinuierlichen Jugendaustausch auch eine Zusammenarbeit im Bereich Bildung, Wirtschaft, Tourismus und Kultur.
Seit Dezember 2014 wird mit Mitteln des Förderprogramms „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ in der Berufsschule Hoang Mai eine Lehrküche aufgebaut. Neben den Investitionen zum Bau und der Ausstattung erfolgt ein Fachaustausch u.a. zu Methoden und der Wissensvermittlung und –Aneignung zwischen Ausbildern beider Bezirke.
Darüber hinaus erfolgt ein regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch, unter anderem zu Stadtplanung und Gesundheitswesen sowie zu Verwaltungsarbeit.