Die Städte Bremen und Durban verbindet seit vielen Jahren eine aktive Freundschaft, die ihren Ursprung in der Anti-Rassismus-Bewegung der Bremischen Evangelischen Kirche in den 1980er Jahren hat. Heute zeichnet sich die Partnerschaft durch ihre Vielschichtigkeit und Integration von Partnerinstitutionen auf verschiedenen Ebenen aus. Eine sehr aktive Bremer Zivilgesellschaft trägt zusätzlich zum kontinuierlichen Austausch bei. Dabei wird ein Großteil der Aktivitäten vom Partnerschaftsverein Bremen – Durban e. V. initiiert und koordiniert, der Ende 1999 gegründet wurde. Die Projekte in Durban werden gemeinsam mit den Partnern vor Ort durchgeführt. Aktivitäten im Bereich der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit finden auch in Bremen statt. Begegnung und Austausch zwischen beiden Städten besteht in den Bereichen Sport, Kultur, Kirche, Bildung, Jugend, Umwelt, Wirtschaft und Politik.
Die langjährige Städtefreundschaft wurde im September 2011 mit der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung durch die beiden Bürgermeister Jens Böhrnsen und James Nxumalo zur offiziellen Städtepartnerschaft aufgewertet. Das Thema Klimawandel spielt in beiden Städten eine zentrale Rolle. Bremen und Durban haben daher im Jahr 2010 gemeinsam beschlossen, eine kommunale Entwicklungspartnerschaft für Klima- und Ressourcenschutz aufzubauen, um sich gegenseitig bei Maßnahmen zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Dabei ist der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Verwaltungen der beiden Partnerstädte ein wichtiges Element. An der Zusammenarbeit sind verschiedene Verwaltungsressorts aus beiden Städten beteiligt, ebenso wie zivilgesellschaftliche Einrichtungen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Themen: nachhaltige Stadtentwicklung, Verwaltungsaustausch, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Grünflächenentwicklung, Bürgerbeteiligung, Erhalt der Biodiversität, Umweltbildung und Klimaanpassungskonzepte.
Ein herausragendes Vorhaben mit dem Fokus Umweltbildung waren die „Ocean Champs“. Das Projekt mit dem offiziellen Namen „Bremen-Durban Netzwerk für marine Umweltbildung“ leistete einen Beitrag zum Schutz des Meeres und zur Verminderung der Verschmutzung durch Plastik und andere Schadstoffe. Jugendliche und junge Erwachsene erhielten hierzu in Durban eine 18-monatige Ausbildung insbesondere in Meereskunde und Biologie. Neben Kenntnissen über den Meeres- und Küstenlebensraum, den Klimawandel und die Probleme der Umweltverschmutzung, lernten die Teilnehmer*innen ihre sozialen und Führungsqualitäten zu stärken. Als Multiplikator*innen konnten Sie diese Kenntnisse dann z.B. im Rahmen von Bildungsveranstaltungen, Events und in Schulen weitergeben.
FKKP-Projekt mit Durban
Schwerpunkt einer weiteren Kooperation ist die modellhafte gemeinsame Umsetzung eines urbanen Gartenbau-Projekts als Ort der Umweltbildung im Piesangs River Park. Es zielt darauf ab, insbesondere die bedürftigsten (älteren) Menschen im Quartier bei der Sicherung ihrer Ernährungsgrundlage zu unterstützen und auch die junge Generation für das Thema des ökologischen Gemüseanbaus zu gewinnen. Der Park liegt im Township KwaMashu, einem sozialen Brennpunkt mit einer sehr hohen Bevölkerungsdichte. Durch Lern- und Erfahrungsaustausch mit Bremer Referenzprojekten sollen die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung Durban ihre Kompetenzen in den Feldern der Grünflächenentwicklung vertiefen. Die beiden Entwicklungsschwerpunkte sind dabei die vernetzte Umweltbildung und der urbane Gartenbau (urban gardening).