Innenminister Roger Lewentz hat dem Verein Partnerschaft Rheinland-Pfalz / Ruanda e. V. für zwei Berufsausbildungszentren und einer Grundschule in Ruanda eine Landeszuwendung von rund 140.200 Euro zugesagt.
„Damit können vor allem benötigte Werk- und Klassenräume gebaut und Material für praktische Unterrichtseinheiten angeschafft werden. Denn eine angemessene Lernumgebung und Ausstattung ist die Basis für erfolgreiches Lernen, ganz gleich ob in der Grund- oder in der Berufsschule“, sagte Minister Lewentz.
Berufsausbildungszentrum VTC Ngarama
120 Schülerinnen und Schüler erlernen an dem 1982 von der Kongregation der Benebikira-Schwestern gegründeten Zentrum für berufliche Bildung im Distrikt Gatsibo ein Handwerk. Ausgebildet werden unter anderem die Berufe Schreiner, Maurer, Küche/Hotelfach, Metallbau, Schneider oder Agrarwirt. Die während der Ausbildung hergestellten Produkte finden auf regionalen Märkten ihren Absatz und tragen so zur Finanzierung der akkreditierten Berufsschule bei. Die Schule plant den Neubau und die Ausstattung eines Gebäudes, das ein Büro sowie zwei neue Klassenräume beinhaltet, in denen eine Bibliothek und ein Informatikraum mit zunächst sieben Computern eingerichtet werden sollen. Die neuen Computer unterstützen zum einem die Ausbildungsinhalte und zum anderen bereiten sie die Jugendlichen auf Anforderungen der Arbeitswelt vor. Zwei zusätzliche Regenwasserzisternen verbessern zudem die Wasserversorgung der Berufsschule. Finanziert wird das Projekt mit einem Landeszuschuss in Höhe von rund 29.100 Euro sowie einer Spende des Fördervereins Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms in Höhe von 7300 Euro.
Berufsausbildungszentrum VTC Mwogo
Auch das Berufsausbildungszentrum Mwogo im Distrikt Nyamagabe bildet junge Menschen im Handwerk aus und bietet unter anderem Schreiner-, Maurer-, Schneider- oder KFZ-Ausbildungen an. Die finanziellen Möglichkeiten des Zentrums reichen oft nicht aus, um mit einer angemessenen Materialausstattung eine gute Qualität der Ausbildung gewährleisten zu können. Mittels der Förderung des Landes in Höhe von rund 68.200 Euro und mit Unterstützung des Partnerschaftsvereins Karaba-Neuwied e.V. und Helft uns leben e.V. in Höhe von 17.000 Euro kann die Berufsschule ein Gebäude für die Schreinerausbildung bauen und möblieren sowie die vorhandene Ausstattung für die praktische Ausbildung ergänzen. Die zusätzlichen Materialien und Werkzeuge werden die Ausbildungsqualität verbessern und weitere Möglichkeiten schaffen, externe Aufträge anzunehmen und damit zusätzliche finanzielle Mittel für die Schule zu erwirtschaften.
Primarschule Ntarama
Im Distrikt Nyabihu besuchen derzeit rund 1400 Kinder die Primarschule Ntarama. Viele Schüler der 1981 von der katholischen Pfarrei Rambura gegründeten Grundschule sind Waisen oder Kinder aus ärmlichen Verhältnissen. Obwohl die Schule einen guten Zulauf verzeichnet, kann sie aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht mehr Schüler aufnehmen. Elf der 21 Klassenräume stammen aus der Gründungszeit und sind mittlerweile marode und teilweise aus Sicherheitsgründen nicht mehr nutzbar. Der Schule fehlt es zudem an Schulbänken. In zwei Teilprojekten sind der Bau von insgesamt sechs Klassenräumen sowie deren Möblierung, ein Büro, ein Toilettenblock sowie die Installation von zwei Zisternen geplant. Der erste Projektteil wird mit einem Landeszuschuss in Höhe von rund 42.900 Euro und einer Spende der Ruandastiftung Helmut Weimar (Holzheim) in Höhe von rund 10.700 Euro finanziert. Für den zweiten Teil stellt die Stiftung Fly&Help die finanziellen Mittel bereit.
Seit 1982 besteht die Partnerschaft von Rheinland-Pfalz und der Republik Ruanda. Der Grundgedanke, einer dezentralen und bürgernahen Partnerschaft ist dabei bis heute unverändert geblieben. 40 Kommunen, 49 Vereine, Stiftungen und Organisationen, zwölf Pfarreien, 230 Schulen, drei Universitäten, fünf Fachhochschulen sowie viele Einzelakteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen unterhalten zurzeit aktive Beziehungen zu ihren ruandischen Partnern. 2015 flossen rund 22 Prozent der eingesetzten Mittel in die schulische Infrastruktur in Ruanda.