Seit dem 29. Oktober 2017 sind erneut sächsische Bergbauexperten in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo zu Gast, um das dortige Ministerium für mineralische Ressourcen und Energie in Fragen der Verbesserung der Bergbausicherheit zu unterstützen.
Hierzu erfolgte im Rahmen einer öffentlichen Anhörung die Erörterung der gemeinsam von sächsischen und mosambikanischen Fachleuten erarbeiteten Gesetze zum Aufbau einer Grubenwehr, deren Aufbau am Ende der Debatte als notwendig und begrüßenswert eingestuft wurde. Im nächsten Schritt werden die Entwürfe der Dekrete dem Ministerrat zur Zustimmung vorgelegt.
Ein erster Grundstock für die vorgesehene Zentrale der Grubenwehr wurde bereits im Rahmen des Mosambik-Besuchs von Wirtschaftsminister Martin Dulig im April 2017 durch die Übergabe von Basisausrüstung für die Ausbildung und das Training der zukünftigen Grubenwehrmitglieder an die zuständige Ministerin Letícia Deusina da Silva Klemens gesetzt. Damals betonte die Ministerin: "Unser Ziel ist es, null Grubenunfälle zu haben. Dafür brauchen wir qualifizierte und gute Mitarbeiter und benötigen Hilfe aus Sachsen, von unseren langjährigen Freunden.“
Wirtschaftsminister Dulig: „Ich freue mich, dass unsere Zusammenarbeit so gut funktioniert. Wir wollen das Land auch künftig weiter unterstützen. Unsere Zusammenarbeit reicht weit in die Zeit der DDR zurück, daran wollen wir anknüpfen und unsere Freundschaft weiter ausbauen."
Mit dem afrikanischen Land verbindet Sachsen seit DDR-Zeiten eine lange Bergbautradition. Der im Aufbau und Wachsen befindliche Bergbausektor in Mosambik bietet Chancen, das sächsische Know-how in der Rohstoffgewinnung dort zu vermarkten. Gegenwärtig entspricht die personelle, fachliche und technische Ausstattung der staatlichen Bergaufsicht Mosambiks jedoch noch nicht den Erfordernissen der quantitativen und qualitativen Entwicklung des Bergbausektors.
Im Rahmen der von Sachsen initiierten und unterstützten Tagung der mosambikanischen Bergbauinspektoren die in diesem Jahr bereits zum 5. Mal stattfindet, treffen sich die Inspektoren der einzelnen Provinzen und sächsische Bergbauexperten zum intensiven Erfahrungsaustausch.
Hintergrund:
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) beteiligt sich mit einem Projekt an der Umsetzung eines Pilotprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit dem Ziel, die Kompetenzen und Erfahrungen der Bundesländer besser für die Entwicklungspolitik zu nutzen. Dadurch soll die Wirksamkeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gesteigert, aber auch die internationalen wirtschaftlichen Beziehungen der Bundesländer weiter ausgebaut und vertieft werden.
Das von Sachsen und dem BMZ gemeinsam finanzierte Kooperationsprojekt unterstützt die Zusammenarbeit des Freistaats mit dem Partnerland Mosambik im Bereich der Bergbausicherheit. Hauptinhalt ist ein Weiterbildungsprogramm für Führungskräfte und Multiplikatoren des Ministeriums für Bergbau und Energie (MIREME) und der Generalinspektion Bergbau (IGREME) in Mosambik. Damit werden Fach- und Managementkompetenzen in der mosambikanischen Bergbauverwaltung weiterentwickelt, die Kooperation mit sächsischen Unternehmen und Fachnetzwerken gestärkt und dadurch die Bergbausicherheit in Mosambik insgesamt verbessert.
Die Grubenwehr hat die Aufgabe, bei Grubenunglücken zu helfen. Sie ist in Deutschland in der Regel den Bergwerken angegliedert und stellt eine Art der Werkfeuerwehr dar. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Rettung und Bergung verunglückter Bergleute unter Tage, die Bekämpfung von Grubenbränden und die Erhaltung von Sachwerten.