Bundesrepublik Deutschland, Vietnam und Hessen setzen verbindlichen Rahmen für künftigen Aus- und Weiterbau der Hochschule
Berlin/Hanoi/Wiesbaden. Die Vietnamesisch-Deutsche Universität (VGU) wird langfristig gestärkt. Vertreterinnen und Vertreter der Bundesrepublik Deutschland, Hessens und Vietnams haben heute in Berlin, Wiesbaden und Hanoi ein trilaterales Regierungsabkommen unterzeichnet. Es legt den Rahmen für die rechtliche, organisatorische und finanzielle Absicherung der VGU fest, die 2008 auf gemeinsame Initiative von Vietnam und Hessen als erste staatliche vietnamesische Universität mit einem internationalen Partner gegründet wurde.
Beispielhaftes Projekt der internationalen Zusammenarbeit
„Seit der Gründung hat sich die VGU zu einem beispielhaften Projekt der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre auf zentralen Themenfeldern wie etwa der Nachhaltigen Entwicklung, Industrie 4.0 und Umwelttechnologien entwickelt. Und sie hat wichtige Beiträge zur Reform des Hochschulwesens in Vietnam geleistet. So wurde beispielsweise die in der Satzung der VGU verankerte Autonomie nach dem Vorbild der Technischen Universität Darmstadt in das vietnamesische Hochschulrecht aufgenommen. Auch die Einheit von Forschung und Lehre wurde übertragen“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Mit der Gründung des VGU leistete das Land Hessen einen einzigartigen Beitrag zur Hochschulkooperation mit Vietnam.“
Vertiefung des Wissenschaftsaustauschs
Für die Bundesrepublik unterzeichneten Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), sowie Antje Leendertse, Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, das Abkommen. „Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss des Regierungsabkommens zur VGU. Das Abkommen ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Vertiefung des Wissenschaftsaustausches zwischen Vietnam und Deutschland. Das Universitätsmodell der VGU ist in Asien einzigartig. Deutsche Hochschulen gehen zum Aufbau von Studiengängen langjährige Partnerschaften mit der VGU ein und zeigen auf diese Weise dauerhaft Präsenz in dieser unglaublich dynamischen Weltregion“, erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. „An der VGU ist ein Studium mit intensivem Deutschlandbezug möglich, das deutschen Lehr- und Qualitätsstandards entspricht. Dank des Engagements des Bundes wird das Deutschlandbild der dort ausgebildeten Fachkräfte und Nachwuchswissenschaftler nachhaltig positiv geprägt.“
Großes Interesse am Leuchtturm-Projekt VGU
„Mit der heutigen Unterzeichnung des trilateralen Abkommens zum weiteren Auf- und Ausbau der Vietnamesisch-Deutschen Universität trotz aller covid-19-bedingten Einschränkungen unterstreichen wir das große deutsch-vietnamesische Interesse am Leuchtturm-Projekt VGU“, betont Außenamts-Staatssekretärin Antje Leendertse. „Wir bekräftigen zudem das verstärkte Engagement in der Region, wie es in den jüngst verabschiedeten Leitlinien der Bundesregierung zum Indo-Pazifik zum Ausdruck kommt.“
Unterstützung von Bund und Land
Die Entwicklung der VGU wird von der Bundesregierung und vom Land Hessen finanziell unterstützt. Die hessische Landesregierung fördert die Finanzierung der Studiengänge und den weiteren Ausbau der Verwaltung der VGU mit 2,1 Millionen Euro jährlich. Mit rund 1.800 Studierenden und etwa 165 Beschäftigten, davon 85 in der Lehre, bietet die Hochschule derzeit sieben Bachelor- und acht Masterprogramme an. Mit einer Vermittlungsquote von rund 96 Prozent hat die VGU in Vietnam die höchste Quote von Absolventinnen und Absolventen, die binnen drei Monaten nach dem Abschluss eine Festanstellung finden.
Mit dem Abkommen wird die VGU zu einer führenden Forschungsuniversität in der ASEAN-Region ausgebaut. Vietnamesische und deutsche Studierende und Lehrende haben unter anderem die einzigartige Möglichkeit, in Joint-Degree-Master-Studiengängen zu studieren und zu forschen und so auch das gegenseitige Verständnis der jeweiligen Kulturen zu vertiefen.
Diplomatische Beziehungen seit 45 Jahren
„Anlässlich des diesjährigen 45. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Vietnam und der Bundesrepublik Deutschland ist das heutige Abkommen ein Beitrag zum Ausbau und zur Festigung unserer freundschaftlichen Beziehungen, und die VGU bildet eine Brücke zwischen unseren Gesellschaften“, so Ministerin Angela Dorn.