Ministerpräsident Bodo Ramelow reiste am 10. bis 11. Mai 2017 nach Namibia. Anlass der Reise war die 12. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Windhuk, die noch bis zum Ende dieser Woche ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums stand. Sowohl bei einem Treffen mit dem Präsidenten Namibias, Dr. Hage Geingob, als auch mit dem Sonderbeauftragten der namibischen Regierung zur Vergangenheitsbewältigung, Zed Ngavirue, ging es nicht nur um aktuelle Themen. Vielmehr tauschten sich die Politiker auch zum Stand der Gespräche zwischen den Regierungen von Deutschland und Namibia zur Verantwortung Deutschlands am Völkermord an den Herero und Nama aus. „Ich habe deutlich gemacht“, so Ramelow, „dass unsere beiden Länder gemeinsam an der Gestaltung der Zukunft arbeiten, ohne die gemeinsame Kolonialgeschichte auszublenden. Doch wir wissen, dass dieser Prozess Zeit braucht.“ Dabei nutzte der Ministerpräsident auch die Gelegenheit, über die Erfahrungen Thüringens mit der Erinnerungskultur, beispielsweise in den Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, zu berichten. Besonders eindrucksvoll war die Besichtigung eines Musterhauses der Firma Polycare in einem Township bei Windhuk. Das Gehlberger Technologieunternehmen will mit einer Produktionsanlage für alternative Baustoffe einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot in Namibia leisten. Nach einer Messe hatte PolyCare das Haus an die namibische Regierung übergeben, die es wiederum einem Kriegsversehrten, der Vater von sechs Kindern ist, zur Verfügung stellte. „Nicht nur das Engagement des Unternehmens ist sehr beeindruckend, vor allem auch die Familie zu sehen, die nun endlich in einem festen Haus leben kann, ist ermutigend“, berichtet Ramelow. „Und ich hoffe sehr, dass viele Menschen in Namibia davon profitieren können.“
Thüringen: Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte Namibia
Thüringer Staatskanzlei