Wasserstoffreise nach Kolumbien Startschuss für Ausbau der Partnerschaft
Bogotá/Bucaramanga/Cartagena Zum Abschluss seiner Wasserstoffreise durch Kolumbien hat Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit der fünftgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas bei der Energietransformation angekündigt.
Weigert: „Die natürlichen Voraussetzungen eröffnen Kolumbien die Chance, zu einem global wettbewerbsfähigen Exporteur von grünem Wasserstoff und klimafreundlichen Derivaten wie Ammoniak, Methanol und synthetischen Kraftstoffen aufzusteigen. Das Land hat Wind, Sonne und Wasserkraftpotenzial im Überfluss und kann daraus günstig Strom für die Elektrolyse erzeugen. Kürzlich hat Kolumbien seine Wasserstoffstrategie aufgesetzt. Jetzt bildet sich das H2-Ökosystem. Das Interesse an einer engen Partnerschaft mit Bayern für den schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und den Aufbau der Wertschöpfungsketten ist groß. Wir haben die Technologien für den Energieträger der Zukunft, Kolumbien kann ihn günstig produzieren und liefern. Deshalb wollen wir die bestehende Kooperation im gegenseitigen Interesse verstärken.“
Der Staatssekretär hat Kolumbien mit einer hochrangigen bayerischen Wasserstoffdelegation bereist. Auf dem Programm standen Gespräche, u.a. mit Energieminister Diego Mesa und dem Stromversorger Grupo Energia Bogotá, ein Besuch des Innovations- und Forschungsinstituts von Ecopetrol in Bucaramanga und die Besichtigung der ersten Pilotanlage des Landes zur Herstellung von grünem Wasserstoff in der Ecopetrol-Raffinerie in Cartagena. Weigert: „Der staatliche Energiekonzern Ecopetrol ist zentraler Akteur der kolumbianischen Wasserstoffinitiative. Ecopetrol setzt beim Ausrollen der ersten Projekte bereits auf bayerische Technologie und hat Siemens Energy als strategischen Partner an Bord. Als weitere Plattform für die Vernetzung haben wir einen Start-up-Hub gegründet, der Ecopetrol über unser Wasserstoffzentrum H2.B und unsere bayerische Repräsentanz in Südamerika den Zugang zu innovativen Start-ups in Bayern ermöglicht. Auch auf unserer Leitmesse, dem Hydrogen Dialogue in Nürnberg, erwarten wir Vertreter aus Kolumbien. Die bayerisch-kolumbianische Partnerschaft wird auf allen Ebenen mit Leben gefüllt.“
Begleitet wurde Staatssekretär Weigert in Kolumbien u.a. von Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Vorstand des Bayerischen Wasserstoffzentrums H2.B, den Landtagsabgeordneten Florian von Brunn (SPD) und Benjamin Miskowitsch (CSU) sowie weiteren Vertretern aus Forschung und Wirtschaft.
Florian von Brunn betonte: „Das war eine sehr informative und gute Reise. Ich bin optimistisch, dass Kolumbiens neuer Präsident Gustavo Petro die enormen Potenziale des Landes bei Erneuerbaren Energien und Wasserstoff gemeinsam mit bayerischen Unternehmen ausbaut. Das hilft uns und den Menschen in Kolumbien.”
Benjamin Miskowitsch sagte: „Der Freistaat hat mit seiner Delegation in Kolumbien großes Interesse geweckt. Nun gilt es, die Kontakte zu verstetigen und Wertschöpfung daraus zu generieren. Wir haben ein beeindruckendes Land kennengelernt, das ich mir für Bayern gut als Partner beim Thema Wasserstoff vorstellen kann.“