„Rheinland-Pfalz und Ruanda verbindet seit 1982 eine ganz besondere Partnerschaft. Es ist eine Graswurzelpartnerschaft, die mittlerweile tief im Alltag der Menschen verankert ist. Seit 41 Jahren setzen sich unzählige Menschen in Rheinland-Pfalz und Ruanda mit unermüdlichem Engagement für diese Partnerschaft ein“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf dem Ruanda-Tag 2023 in Herxheim.
Die Ruanda-Partnerschaft ist seit April 2023 in der Staatskanzlei angesiedelt, um ihre Bedeutung für das Land noch stärker hervorzuheben. „Unsere Partnerschaft ist eine lebendige und aktive Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. Die Partnerschaft kann nur bestehen, weil sie von so vielen Menschen in beiden Ländern getragen und gelebt wird. Die rege Teilnahme von so vielen Aktiven beim heutigen Ruanda-Tag ist ein Beleg dafür: etwa 30 Aussteller und Ausstellerinnen sind vertreten. Vielen Dank für dieses großartige Engagement“, so die Ministerpräsidentin.
Der Ruanda-Tag lässt die Partnerschaft erlebbar werden. In Grußworten betonten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der ruandische Botschafter Igor César die bedeutende Rolle der Partnerschaft für Rheinland-Pfalz und Ruanda. Der Partnerschaftsverein und die neue Leiterin des Koordinationsbüros, Hannah Schühle, sowie das Ruanda-Team aus Mainz stellten sich vor. Partnerinnen und Partner aus der Südpfalz brachten neue Ideen und Impulse für die Partnerschaft ein. Junge Menschen aus Ruanda schilderten ihren Blick auf Rheinland-Pfalz, und es gab einen Einblick in die berufliche Bildung im rheinland-pfälzischen Partnerland.
Damit unterstrich der Tag einmal mehr das Ziel der Graswurzelpartnerschaft, die unmittelbare Zusammenarbeit und Begegnung der Menschen beider Länder zu fördern. Die beiden Regierungen leisten dafür organisatorische und finanzielle Unterstützung. Der Ruanda-Tag wird einmal im Jahr, jeweils an einem anderen Ort, zur Vernetzung der vielen Akteure und zur Werbung für die Partnerschaft organisiert.
„Mehr als 50 Vereine, Stiftungen und Institutionen, 40 Kommunen, zwölf Pfarreien sowie zahlreiche Einzelpersonen und Einzelinitiativen halten die Partnerschaft zwischen beiden Ländern lebendig. Neben sieben Universitäten und Hochschulen pflegen über 190 rheinland-pfälzische Schulen heute eine aktive Partnerschaft mit einer ruandischen Schule. Regelmäßig finden Schüleraustausche statt“, so die Ministerpräsidentin. Die vielfältigen Kooperationen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Gesundheit möchte die Landesregierung auch weiterhin in Ruanda stärken, fördern und ausbauen. Bislang konnten bereits mehr als 2.200 Projekte umgesetzt werden, insbesondere im ländlichen Raum Ruandas.
Bei der Partnerschaft rückt auch der Klimaschutz immer mehr in den Vordergrund. Länder des globalen Südens, wie Ruanda, sind besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen. Langanhaltende Dürren verschieben die Erntezeiten und verursachen Hungersnöte. Starkregen und Überflutungen zerstören Anbauflächen und Wohnhäuser. Anfang Mai haben zwei Tage Unwetter zu katastrophalen Zuständen im Norden und Westen Ruandas geführt. Es kam zu heftigen Sturzfluten und unzähligen Erdrutschen. Mindestens 127 Menschen sind gestorben. „In den ersten sechs Wochen nach dem Spendenaufruf der Landesregierung und des Partnerschaftsvereins wurden gut 40.000 Euro für die Flutopfer in Ruanda gespendet. Ebenso hatten vor knapp zwei Jahren auch Menschen in Ruanda für die Opfer der Überschwemmung im Ahrtal gesammelt. Das ist ein schönes Zeichen des Zusammenhalts“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Die Solidarität zwischen den Menschen in Ruanda und in Rheinland-Pfalz ist ein starkes Zeichen unserer Graswurzelpartnerschaft“, betonte die Ministerpräsidentin. In einer global vernetzten Welt ist es besonders wichtig, dass über Ländergrenzen hinweg zusammengestanden und sich auch auf internationaler Ebene für Gerechtigkeit und Chancengleichheit eingesetzt wird.
Weitere Informationen zum diesjährigen Ruanda-Tag: https://s.rlp.de/4up57