Am Sonnabend, 5. Mai 2018 fährt Ministerpräsident Stephan Weil zusammen mit einer etwa 30-köpfigen Delegation aus Mitgliedern des Niedersächsischen Landtags sowie Vertreterinnen und Vertretern niedersächsischer Wirtschaftsunternehmen und Universitäten nach Südafrika. Stationen der Reise sind Kapstadt, East London, Port Elizabeth, Johannesburg und Pretoria.
Südafrika ist eine große afrikanische Volkswirtschaft mit einem gut entwickelten Finanzsektor und exzellenten Wissenschaftseinrichtungen. Im Land gibt es jedoch auch nach wie vor eine recht große soziale Ungleichheit und eine hohe Arbeitslosigkeit. Den größten Anteil am Export des Landes haben Rohstoffe, gefolgt von Fahrzeugen, auch Volkswagen spielt eine wichtige Rolle in Südafrika. Die Region um Port Elizabeth ist Schwerpunkt der südafrikanischen Automobilindustrie und wird auch das „Detroit Südafrikas" genannt. Das Volkswagenwerk hat rund 3.800 Beschäftigte, es liegt 35 Kilometer von Port Elisabeth entfernt in der Stadt Uitenhage.
Seit 1995 gibt es eine ständige Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und der Provinz Eastern Cape. Damals hat Ministerpräsident Gerhard Schröder zusammen mit seinem Amtskollegen, Premier Raymond M. Mhlaba, die erste Gemeinsame Erklärung über eine Zusammenarbeit unterzeichnet. Zentrales Ziel war es, den Aufbau effizienter und demokratischer Verwaltungsstrukturen auf Provinzebene voranzubringen und eine Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Bildung zu etablieren. Die Partnerschaft wurde 2004 mit einer neuen Gemeinsamen Erklärung der Regierungen beider Länder bekräftigt. Die Schwerpunkte liegen seitdem auf beruflicher Bildung, in der Hochschulkooperation, der Polizei, dem Sport, in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, im Bereich der Erneuerbaren Energien, im kulturellen Austausch sowie in gemeinsamen Schulprojekten.
Ministerpräsident Stephan Weil freut sich darüber, dass die Partnerschaft zwischen Eastern Cape und Niedersachsen sich in den 23 Jahren seit ihrer Gründung so gut entwickelt hat: „Ging es anfangs noch primär um Hilfe bei Demokratisierung und Verwaltungsaufbau, sind wir heute mehr und mehr bei einer wirklichen Partnerschaft auf Augenhöhe."
Ministerpräsident Stephan Weil ist gespannt auf die Reise. Südafrika stehe dem Vernehmen nach vor einem Neuanfang, es herrsche dort Aufbruchsstimmung. Insofern sei es auch im Interesse Niedersachsens, gerade jetzt in dieses Land zu reisen. Südafrika stehe vor großen sozialen Herausforderungen, habe aber auch einiges auf der Habenseite: eine diversifizierte Wirtschaft mit einer guten Infrastruktur, immense Rohstoffreserven, eine funktionierende Justiz, freie Medien und eine sehr junge Bevölkerung.