Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird mit einer Delegation vom 29. September bis zum 4. Oktober nach Ruanda reisen. Das Motto der Reise ist „Voneinander lernen“. Das Programm zeigt an konkreten Beispielen die enge Verbindung zwischen Rheinland-Pfalz und dem prosperierenden afrikanischen Partnerland. Die Graswurzelpartnerschaft mit Ruanda ist einzigartig in ganz Deutschland. Seit 1982 flossen aus Rheinland-Pfalz 65 Millionen Euro, die unzählige Entwicklungsprojekte ermöglicht haben und ganz wesentlich zur positiven Entwicklung des Landes beitragen.
Hilfe zur Selbsthilfe
„Die heutige Afrika-Politik der Bundesregierung hat viele Elemente aufgegriffen, die die Partnerschaft von Rheinland-Pfalz und Ruanda schon lange ganz selbstverständlich prägen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Rückkehrer-Quote derjenigen, die zum Studium nach Deutschland kommen, ist hoch. „Selbst nach dem schrecklichen Genozid von 1994 haben die Menschen es geschafft, ihr Land wieder zu vereinen. Heute ist Ruanda in vielen Bereichen ein Leuchtturm in Afrika. Das Land gilt als eines der sichersten in Afrika, ist Vorreiter im Umweltschutz, hat eine dynamische Entwicklung der Wirtschaft vorzuweisen und ohne Frauen läuft in diesem Land gar nichts“, so die Ministerpräsidentin. „Nur in wenigen anderen Ländern weltweit haben Frauen mehr Einfluss als in dem kleinen afrikanischen Hügelland mit zwölf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern: Frauen stellen dort fast zwei Drittel der Delegierten im Parlament, besetzen etwa die Hälfte der Ministerposten und der Richterschaft am Obersten Gerichtshof. Auch in der Wirtschaft sieht es nicht anders aus: Ruanda-Air und die größte Bank des Landes werden von einer Frau geleitet. Für alle Verwaltungsebenen gibt es eine Frauenquote von 30 Prozent. Fazit: Wir können viel lernen von Ruanda, mit dem uns seit 36 Jahren eine einzigartige Landespartnerschaft verbindet“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Partnerschaftsprojekte
Auf ihrer Reise wird sie als Schirmherrin von Aktion Tagwerk den Kindergarten „Imanzi“ einweihen, der auch durch die Stadt Mainz und den Freundeskreis Mainz Kigali mitfinanziert wird. In Kabgayi wird die Delegation eine Augenklinik besuchen, die von der Ruandahilfe Hachenburg unterstützt wird, und in Huye das Frauenberatungszentrum für traumatisierte Frauen, das eine Partnerorganisation des Frauennotrufs Mainz ist. Das Thema Entwicklung des ländlichen Raums wird die Delegation an einem Beispiel Medizin 4.0 hautnah erleben beim Besuch einer Drohnen-Startrampe, die entlegene Gebiete mit Blutkonserven versorgt.
Politische Gespräche
Natürlich sind auch hochrangige politische Gespräche vorgesehen, neben Treffen mit Partnerschaftsminister Francis Kaboneka, Parlamentspräsidentin Donatille Mukabalisa und Senatspräsident Bernard Makuza stehen auch Gespräche mit Handelsminister Vincent Munyeshyaka und der Ministerin für Sport und Kultur, Frau Julienne Uwacu, auf dem Programm.
Wirtschaftsbeziehungen
„Enge Verbindungen zwischen der Wirtschaft in Ruanda und Rheinland-Pfalz zeigen sich auch beim Besuch der Anlaufstelle für die rheinland-pfälzische Wirtschaft im Koordinationsbüro oder bei der Eröffnung des Westerwelle Startup Hauses Kigali für junge Unternehmen. Wie immer stehen auch Bildung und die Begegnung mit jungen Menschen ganz oben auf dem Programm: Am Universitätscampus in Huye wird der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Prof. Georg Krausch, zusammen mit seinem ruandischen Amtskollegen eine Zusammenarbeit in den Sozialwissenschaften (Ethnologie) vereinbaren. Die Delegation wird sich mit jungen Menschen aus Ruanda in Tischgesprächen über Bleibeperspektiven und das Thema „Wie wollen wir in 20 Jahren leben“ austauschen.
Delegation
Begleitet wird die Ministerpräsidentin von Finanzministerin Doris Ahnen, der Vizepräsidentin des Landtages, Astrid Schmitt, sowie Vertretern der Fraktionen, dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Dr. Richard Auernheimer, Universitätspräsident Prof. Georg Krausch, dem Vorstandsvorsitzenden der Universitätsmedizin, Prof. Norbert Pfeiffer, sowie Vertretern aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, wie der Vorsitzenden von Aktion Tagwerk, Nora Weisbrod.