Europaministerin Dr. Beate Merk: „Wir schaffen Perspektiven für Flüchtlinge in ihrer Heimatregion“
Europaministerin Dr. Beate Merk hat aus dem Sonderprogramm der Staatsregierung zur Bekämpfung von Fluchtursachen rund 2,3 Millionen Euro für die berufliche Bildung syrischer Flüchtlinge und einheimischer Jugendlicher im Libanon freigegeben.
Merk: „Durch eine praxisnahe, auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmte Berufsausbildung geben wir jungen Menschen eine Zukunftsperspektive in ihrer Heimatregion – jungen syrischen Flüchtlingen ebenso wie bedürftigen libanesischen Jugendlichen. Damit unterstützen wir den durch die Flüchtlingssituation besonders stark belasteten Libanon, verringern Fluchtursachen und senken so den Migrationsdruck.“
Mit der bewilligten Summe werden Ausbildungsprojekte an drei Standorten gefördert: In der Stadt Bar Elias in der von Flüchtlingscamps geprägten Bekaa-Ebene wird die Weiterführung der vom Münchner Verein Orienthelfer e.V. initiierten und im Januar 2017 in Anwesenheit von Ministerin Dr. Beate Merk eröffneten Handwerkerschule gesichert, die eine schulbegleitende fachpraktische Ausbildung anbietet und von den beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz gGmbH) fachlich betreut wird. Nach diesem erfolgreichen Vorbild fördert Bayern in Baalbek (auch in der Bekaa-Ebene) den Aufbau einer weiteren Berufsschule, die ebenfalls fachlich von der bfz gGmbH zusammen mit der örtlichen Partnerorganisation Lebanese Organisation for Studies ans Training (LOST) betreut wird. In der Ortschaft Aabey in der Nähe der Hauptstadt Beirut beteiligt sich Bayern im Zusammenwirken mit den Rotary Clubs Pfaffenhofen und Wasserburg am Inn und weiteren libanesischen Partnern an der Sanierung und Ertüchtigung eines großen Gebäudekomplexes, der künftig als Berufsschule genutzt werden soll.
Libanon ist neben Nord-Irak, Senegal und Tunesien ein Schwerpunktland des im Juli 2016 beschlossenen Sonderprogramms der Staatsregierung zur Schaffung von Perspektiven für Flüchtlinge in ihren Heimatländern. Mit einer Einwohnerzahl von 4,5 Millionen beherbergt der Libanon zusätzlich ca. 1,3 Millionen syrische Flüchtlinge und steht damit vor einer großen humanitären Herausforderung. Durch das Sonderprogramm sollen Projekte vorrangig in der Wasser- und Gesundheitsversorgung, der schulischen und beruflichen Bildung sowie spezielle Projekte für Frauen und Verwaltungsprojekte gefördert werden.