Klaus Steiner ist neuer entwicklungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Der Traunsteiner Landtagsabgeordnete möchte die Themenfelder Entwicklungspolitik und Entwicklungshilfe stärker in das Blickfeld der Landespolitik rücken.
„Gerade in Zeiten weltweiter Flüchtlingsströme wird Entwicklungspolitik zu einer urbayerischen Aufgabe“, erklärte Steiner. Entwicklungspolitik werde zunehmend zur Innenpolitik. „Es ist mein Ziel, das Bewusstsein dafür zu wecken und konkrete Handlungsfelder zu erarbeiten“, sagte der CSU-Politiker. Und weiter: „Die bisherigen Instrumentarien der Entwicklungspolitik haben bisher oftmals nicht funktioniert.“
Entwicklungspolitik müsse daher auf neue Füße gestellt werden. Der neue entwicklungspolitische Sprecher begrüßt ausdrücklich die jüngsten Initiativen von Bundesminister Gerd Müller zu diesem Thema, wie etwa die Gründung eines Innovationszentrums, das digitale Lösungen für eine Welt ohne Hunger entwickeln soll. In der bayerischen Landeshauptstadt ging mit Unterstützung der Bundesregierung und der Staatsregierung ein neues Innovationszentrum des Welternährungsprogrammes (WEP) an den Start. Ziel ist es, mit digitalen Gründern und Start-ups neue Wege in der Hungerbekämpfung einzuschlagen.
Ich werde demnächst das "Innovation Accelerator" in München besuchen und mich über dieses Projekt informieren. Es ist ein Meilenstein, dass das Welternährungsprogramm in München Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen vernetzt, um ganz neue Wege im Kampf gegen den Hunger und damit in der Entwicklungspolitik zu beschreiten.
Am Münchner Standort der UN-Organisation werden künftig Experten aus den Münchner Forschungseinrichtungen, den Universitäten, dem Luft- und Raumfahrtzentrum, aber auch aus der Industrie und dem Mittelstand gemeinsam an Problemlösungen bei der Nahrungsmittelversorgung weltweit arbeiten. Dazu gehört der Wissenstransfer an Bäuerinnen und Bauern genauso wie Spenden-Apps. Mit der vor einem Jahr gestarteten "Share the Meal"-App des WEP konnten bereits 6,5 Millionen Tagesrationen für Hungernde weltweit finanziert werden.
„Ich möchte darüber hinaus, dass der Freistaat Bayern eine Patenschaft für ein Land in Afrika, etwa dem Senegal, genau mit diesem Ansatz übernimmt und dort vor allem mit vernetztem Wissen im Sinne von moderner Entwicklungshilfe Hilfe zur Selbsthilfe leistet“, so Steiner. Wenn diesem Beispiel andere Bundesländer und andere europäische Staaten folgten, könnten sich dort die Lebensbedingungen spürbar verbessern und mehr Perspektiven für die Menschen in diesen Ländern entstehen.