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Brandenburg: Akzeptanz und innovative Lösungen

Kommunales Netzwerk bringt entwicklungspolitische Akteure und Verwaltungen bei Integrationsbemühungen zusammen

Etwa eine Millionen Menschen sind im Jahr 2015 nach Deutschland geflüchtet. Die Aufnahme von Flüchtlingen stellt insbesondere die Kommunen vor große Herausforderungen. Flucht und Migration bieten aber auch Chancen und Möglichkeiten sich stärker zu vernetzen und gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren, die bereits eine große Expertise haben, Lösungen zu entwickeln. Damit das keine graue Theorie bleibt und um die enge Verbindung von integrations- und entwicklungspolitischen Themen und den Anstrengungen bei Aufnahme und Integration deutlich zu machen, haben die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und VENROB e.V. das 1. Netzwerktreffen Migration und Entwicklung für Brandenburg nach Potsdam veranstaltet. Europastaatssekretärin Anne Quart machte bei ihrem Grußwort deutlich, wie wichtig es sei bestehende Strukturen zu nutzen: „Die gegenwärtige Flüchtlingspolitik ist oftmals durch eine Abwehrhaltung bestimmt. Viele Menschen glauben, dass Geflüchtete nur für eine begrenzte Zeit in Deutschland bleiben. Doch ein großer Teil der geflüchteten Menschen bleibt in unserem Land, auch, weil Fluchtgründe nicht einfach verschwinden. Strategien zur Verminderung von Fluchtursachen greifen nur mittelfristig und langfristig. Das ist aber kein Schreckensszenario, sondern eine Chance. Wir alle profitieren von einer gelungenen Integration. Die gelingt am besten, wenn wir bewährte und erfahrene Akteure dabei miteinbeziehen. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft erhöht nicht nur die Akzeptanz vor Ort, sondern verspricht auch gute und innovative Lösungen“, sagte Quart.

Jennifer Ichikawa, Projektleiterin im Handlungsfeld  „Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene“ bei der SKEW, sagte: „Viele Geflüchtete sind in großen und kleinen Kommunen Deutschlands angekommen.  Dies gibt uns Anlass und Gelegenheit, über globale Zusammenhänge und die eigene Rolle darin nachzudenken. Kommunen können hier eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie vor Ort einen Bürgerdialog anregen, Bildungsarbeit fördern, Partnerschaften mit Kommunen im globalen Süden eingehen oder indem sie fair beschaffen. Nachhaltig und besonders fruchtbar ist es, wenn sie dies gemeinsam mit migrantischen Organisationen vor Ort und weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft tun.“

Uwe Prüfer, Mitorganisator und  Vertreter des Landesnetzwerkes (VENROB), das als Arbeitsplattform für entwicklungspolitische Vereine, Gruppen, Initiativen und Eine-Welt-Läden im Land Brandenburg dient, sagte: „Die engagierten Menschen der Eine-Welt-Arbeit, so auch in den migrantischen Organisationen, haben z.T. langjährige Erfahrungen in der entwicklungspolitischen und interkulturellen Bildung. Die Akteure verfügen über eine fundierte Expertise, ein breites Angebot und erfolgreiche Konzepte, die sich auf die jetzigen Bedarfe in den Kommunen Brandenburgs anpassen lassen.“

Hintergrund:

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global ist das Kompetenzzentrum für kommunale Entwicklungspolitik in Deutschland. Seit 2001 steht sie den Kommunen als Service- und Beratungseinrichtung zur Verfügung. Die Schwerpunkte der Arbeit sind dabei die Themen kommunale Partnerschaften, Migration und Entwicklung, Global Nachhaltige Kommune sowie faire öffentliche Beschaffung. Kommunale Akteure werden bei ihrem entwicklungsbezogenem Engagement durch Qualifizierungs-, Informations- und Beratungsangebote unterstützt. Die Netzwerktreffen Migration und Entwicklung sollen bundesweit und auf regionaler Ebene dazu beitragen, die Akteure aus Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft miteinander ins Gespräch zu bringen. Den Akteuren wird hierdurch ein Forum für den kollegialen Austausch zu praxistauglichen Ideen, Handlungsansätzen und Projekten geboten.

Potsdam, Ministerium für Justiz und Europa und Verbraucherschutz