In diesem Schuljahr 2019/2020 können saarländische Schulen erstmals zu „Schulen der Nachhaltigkeit“ werden. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Initiative sieht vor, dass Schulen, die die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihrem Schulprofil verankern, dabei entsprechend begleitet und zertifiziert werden.
„Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Wir alle sind gefragt, unsere Konsumgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Für einen bewussten Umgang mit unserer Umwelt brauchen wir vor allem das Wissen um Zusammenhänge. Es liegt nahe, dass unseren Schulen dabei eine Schlüsselstellung zukommt. Hier wird zukünftiges Handeln verankert“, sagt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot.
„Wir sehen uns bei diesem Projekt als Impulsgeber. Ich wünsche mir, dass die Teilnahme am Zertifizierungsprozess möglichst viele Schülerinnen und Schüler animiert, sich intensiv mit Fragen des Konsums, der Mobilität, der Energiegewinnung oder etwa des Artenschutzes zu beschäftigen. Das Themenfeld ist weit gespannt“, so Umweltminister Reinhold Jost.
Das Konzept der „Schule der Nachhaltigkeit“ fußt auf dem Herzstück der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, den insgesamt 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung. Eine Jury aus Fachleuten wird den Zertifizierungsprozess an den Schulen begleiten und bewerten. Schulen, die bereits eine Auszeichnung für ihr nachhaltiges Wirken erhalten haben, etwa Fairtrade-, Naturpark- oder Unesco-Schulen, können genauso mitmachen wie Schulen ohne Erfahrung auf diesem Feld.
Die „Schule der Nachhaltigkeit“ ist als verbindende Dachmarke angelegt. Ziel der Initiative ist es, das Wissen um eine nachhaltige Entwicklung als ganzheitlichen Schulentwicklungsansatz („Whole School Approach“) zu etablieren.
„In unseren Schulen lernen Kinder und Jugendliche schon heute, wie unser Verhalten global wirkt und welche Auswirkungen ihre Entscheidungen auf unsere Umwelt und Gesellschaft haben. Unsere Schulen leben vor, dass nachhaltige Entwicklung eine Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft ist. Oft sind es die kleinen Schritte vor Ort, die die Welt in Bewegung bringen“, sagt Bildungsministerin Streichert-Clivot.
Dabei ist BNE kein zusätzlicher Lernstoff, sondern soll als Querschnittsaufgabe Schule und Unterricht mit den bestehenden Strukturen verknüpfen. An der Initiative beteiligen sich die Naturschutzjugend (NAJU), die ProNature Stiftung, das Netzwerk Entwicklungspolitik Saarland und das Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung.