Gemeinsame Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz und der Deutschen UNESCO-Kommission, 17. Oktober 2019
Erklärung der KMK betont hohe Bedeutung von inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung und würdigt internationalen Austausch in der Bildungspolitik
Im Rahmen der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) am 17. und 18. Oktober in Berlin haben die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder eine gemeinsame Erklärung zur Agenda Bildung 2030 der Vereinten Nationen (SDG 4) verabschiedet.
In der Erklärung unterstreicht die KMK „die hohe Übereinstimmung zwischen der Bildungspolitik der Länder und den Zielen der Agenda Bildung 2030, deren Kernziele – Teilhabe, Chancengerechtigkeit, Bildungsqualität sowie lebenslanges Lernen – Gegenstand intensiver bildungspolitischer Bestrebungen der Länder sind“. Der umfassende Bildungsbegriff, der der Agenda Bildung 2030 wie auch dem deutschen Bildungssystem zugrunde liegt, fördere die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit und eine freiheitlich-demokratische und nachhaltige Gesellschaft gleichermaßen. Die KMK verweist auf die zahlreichen bildungspolitischen Maßnahmen und Initiativen der Länder zu den Handlungsfeldern der Agenda. Der internationale Austausch unter dem Dach der UNESCO und anderen internationalen Organisationen biete die Chance, wertvolle Anregungen für die Entwicklung eigener Strategien zu erhalten sowie anderen Staaten die eigene gute Praxis vorzustellen. Die KMK bekräftigt, dass sie „ihr Engagement für die in der Agenda Bildung 2030 enthaltenen Ziele gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern auch in Zukunft fortsetzen“ wird.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz und Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz: „Mit ihrer Erklärung bekennen sich die Länder zu den Zielen der Bildungsagenda 2030 wie Bildung für nachhaltige Entwicklung, Demokratiebildung, Inklusion, Weiterentwicklung der Lehrerbildung, Stärkung der beruflichen Bildung und Bekämpfung des funktionalen Analphabetismus. Die Kooperation unter dem Dach der UNESCO ist, gerade auch in Zeiten internationaler Spannungen und angesichts vielfältiger Bedrohungen unserer demokratischen Systeme, von großer Bedeutung für den Austausch zu bildungspolitischen Herausforderungen und für das Setzen neuer Impulse.“
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Maria Böhmer begrüßt die Erklärung der KMK: „Weltweiter wirtschaftlicher Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde – darauf sind die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ausgerichtet. Bildung ist dabei Ziel und Schlüsselfaktor zum Erreichen aller Ziele zugleich. Globale Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen. Deshalb ist das Bekenntnis der Länder zur Agenda Bildung 2030 essenziell. Mit ihrem Einsatz für chancengerechte und hochwertige Bildung für alle leisten die Länder einen wichtigen Beitrag zur Weltgemeinschaft.“
Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben 2015 die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet, welche die zentralen Zukunftsaufgaben der Menschheit beschreiben. Das Globale Nachhaltigkeitsziel 4, ausdifferenziert durch die Agenda Bildung 2030, fordert: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherzustellen“. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung der Agenda Bildung 2030 auf internationaler Ebene.