Im europäischen Projekt „Mindchangers“ haben sich junge Menschen im Land für globale Gerechtigkeit engagiert. Zum Abschluss des Projekts fand eine Veranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart statt.
Mit einem finalen Summit feierte das Projekt der Europäischen Union (EU) „Mindchangers – Regions and Youth for Planet and People“ am 10. Oktober 2024 seine Erfolge und den Abschluss im Neuen Schloss in Stuttgart. Vier Jahre lang ging es in dem von der EU geförderten Projekt „Mindchangers“ zentral um die Stärkung junger Menschen und deren Engagement in den Bereichen Klimagerechtigkeit, Klimawandel und Migration. Das von der Europäischen Union im Rahmen des DEAR-Programmes (Development Education and Awareness Raising Programme) zur Bewusstseinsbildung geförderte Vorhaben hatte ein Gesamtvolumen von 8,3 Millionen Euro und fand in sechs europäischen Regionen statt.
Das Staatsministerium und die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) als Träger des Projekts in Baden-Württemberg boten den jungen Engagierten zum Abschluss ein abwechslungsreiches Programm.
Perspektiven junger Menschen unverzichtbar
Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, hob zu Beginn die Rolle junger Menschen als treibende Kraft hervor: „Sie sind es, die unsere Zukunft gestalten werden, und ihre Perspektiven sind nicht nur wertvoll, sondern unverzichtbar“. Auch Sandra Boser, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, merkte an, dass Demokratiebildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Engagement junger Menschen „die Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft“ seien. In diesem Zusammenhang sprach sie von „glokaler Verantwortungsübernahme“.
Mit einer Kunstperformance des Recollect Kollektivs zum Thema Dekolonialisierung wurde die Veranstaltung mit einem ausdrucksstarken Impuls eröffnet. In Creative Läbs, Häckathons und Exchange Hubs arbeiteten die rund 90 Teilnehmenden gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung an neuen transformativen Wegen. Im Political Showcase diskutierten Staatssekretärin Boser, Bürgermeisterin der Gemeinde Sternenfels Antonia Walch, und der ehemalige Landesschülerbeiratsvorsitzende M. Berat Gürbüz mit Teilnehmenden, wie junge Menschen ihre Ideen gemeinsam mit Verwaltung und Politik umsetzen können.
Der geschäftsführende Vorstand der SEZ, Philipp Keil, unterstrich, dass „junge Menschen informierter und interessierter als je zuvor sind.“ Das Narrativ, jüngere Generationen seien politisch und gesellschaftlich desinteressiert, sei spätestens seit Fridays for Future widerlegt, so Keil.
Mit Blick auf das Projektende betonte Staatssekretär Hoogvliet, dass die Inhalte, Ideen und Wirkungen von „Mindchangers“ das Projekt überdauerten und von jungen Menschen und entwicklungspolitischen Stakeholdern im Land weitergetragen würden. „Mindchangers“ erreichte über 220.000 Personen allein in Baden-Württemberg. 22 Projekte wurden mit rund 840.000 Euro gefördert und zahlreiche Netzwerk- und Weiterbildungsaktivitäten wurden angeboten. Die im Herbst 2023 auf dem International Youth Meeting von rund 100 Delegierten in Stuttgart erarbeitete Mindchangers Youth Declaration sowie ein Praxisleitfaden für Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen (PDF) sind für die Weiterarbeit besonders wertvoll. Die Eine Welt-Promotorin für Junges Engagement und Klimagerechtigkeit beim Landesjugendring Baden-Württemberg betreut künftig die entstandenen Netzwerke und hält nach bei der Umsetzung der Forderungen und Handlungsvorschlägen der Mindchangers Youth Declaration im Land.
Historie
Die Kampagne „MINDCHANGERS – Regions and Youth for Planet and People“ ist ein von der EU gefördertes Projekt. In Baden-Württemberg wird die Kampagne vom Staatsministerium Baden-Württemberg und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg getragen. Kern der Kampagne ist es, das Engagement junger Menschen zu stärken, indem zivilgesellschaftliche Organisationen und Kommunen zum einen mit Fördermitteln für junges Engagement ausgestattet werden und zum anderen ihre Kapazitäten zur Umsetzung dieser Maßnahmen durch Weiterbildungsmöglichkeiten ausgebaut werden, damit sie innovative Ideen zu Klimaschutz, Klimagerechtigkeit, Migration, Respekt und Zusammenhalt innerhalb von Projekten realisieren. Eine zweite Säule des EU-Projektes bildet die regionale und internationale Vernetzung, zu der auch Veranstaltungen wie der finale Mindchangers Summit gehören.
In Baden-Württemberg wurden in zwei Ausschreibungsrunden insgesamt 22 Projekte mit einer Summe in Höhe von rund 840.000 Euro zur Stärkung jungen Engagements gefördert. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und Kommunen sowie Nicht-Regierungsorganisationen wurde im Rahmen des Projekts ein Praxisleitfaden auf der Basis einer wissenschaftlichen Untersuchung erarbeitet. Zudem erarbeiteten über 100 junge Delegierte bei einer internationalen Konferenz in Stuttgart die Mindchangers Youth Declaration. Sie enthält Forderungen und Vorschläge zur Überwindung der Barrieren für junges Engagement.