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Baden-Württemberg: Forschungsstipendien für exzellente afrikanische Wissenschaftler

Das Land unterstützt exzellente afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Forschungsstipendien an baden-württembergischen Hochschulen. Damit sollen wissenschaftliche Kooperationen mit Afrika gestärkt und neue Forschungsprojekte auf den Weg gebraucht werden.

18 afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in den kommenden Monaten für einen Forschungsaufenthalt nach Baden-Württemberg kommen. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert die bis zu sechsmonatigen Aufenthalte an acht Hochschulen des Landes: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Algerien, Äthiopien, Gabun, Ghana, Kamerun, Kenia, Malawi, Marokko, Nigeria, Senegal, Südafrika und Togo werden ihren Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg, der Universität Hohenheim, der Universität Konstanz und der Universität Tübingen, am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, an der Hochschule Offenburg und an der Technischen Hochschule Ulm verbringen.

Gemeinsam neue Forschungsprojekte auf den Weg bringen

„Mit Afrika rücken wir einen Kontinent in den Fokus, der wissenschaftspolitisch immer spannender wird. Corona hat die internationalen Kooperationen unserer Hochschulen – trotz digitaler Anstrengungen – stark in Mitleidenschaft gezogen. Umso wichtiger ist es jetzt, wieder mit voller Kraft voranzugehen und gemeinsam neue Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Mithilfe der Forschungsstipendien sollen direkte Kooperationen zwischen einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Afrika und Baden-Württemberg intensiviert, aber auch langfristige Forschungspartnerschaften zwischen den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in beiden Ländern initiiert oder vertieft werden.

Forschungsthemen und Herkunftsländer der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind vielfältig. Gemeinsam ist allen Stipendien, dass die Forschung in Baden-Württemberg in enger Zusammenarbeit mit Forschenden in Baden-Württemberg fortgeführt wird.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaften stehen, gemeinsam am besten bearbeiten können. Die internationale Zusammenarbeit eröffnet immer auch einen neuen Blick auf vermeintlich Bekanntes oder führt dazu, neue Fragen zu stellen“, so Ministerin Bauer.

Die Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich beispielsweise mit dem Einfluss der globalen Erwärmung auf die Anpassungsmöglichkeiten und die Verbreitung einer Spezies, mit epidemiologischen Zusammenhängen von antimikrobiellen Resistenzen bei Magen-Darm-Erkrankungen oder auch den Auswirkungen der rasanten Verstädterung auf Stadtgestalt und Mobilitätsverhalten. Im Bereich der Geisteswissenschaften wird geforscht über die koloniale Nostalgie in deutscher und togoischer Print- und Internetliteratur oder die transatlantische Sklaverei in der Literatur.

Für die Stipendien stehen insgesamt 200.000 Euro zur Verfügung. Die Antragstellung erfolgte jeweils über eine Hochschule aus Baden-Württemberg, die eine afrikanische Wissenschaftlerin bzw. einen afrikanischen Wissenschaftler für eine Forschungszusammenarbeit gewinnen konnte.

Geförderte Projekte

Universität / Hochschule

Thema des Forschungsaufenthalts

Land Stipendiat/in

Universität Tübingen

Pestizidexposition von Bauern in Benin und Gabun: empfundene und reale Exposition und Schutzmaßnahmen

Gabun

Universität Tübingen

Archäologie der Erinnerung an die transatlantische Sklaverei in der Literatur

Senegal

Universität Tübingen

Einfluss der globalen Erwärmung auf die Anpassungsmöglichkeiten und die Verbreitung einer Spezies

Algerien

Universität Tübingen

Transkulturalität des deutsch-togoischen Erbe(n)s: Koloniale Nostalgie in deutscher und togoischer Print- und Internetliteratur

Togo

Universität Tübingen

Togoische Missionsschüler in Württemberg

Togo

Universität Tübingen

Wie kuscheln Moleküle?

Algerien

Universität Tübingen

Mikromorphologische Analyse von Sedimenten der archäologischen Fundstelle Klasies River Main, Südafrika

Südafrika

Universität Heidelberg

Behavioral Science to inform Global Health Interventions

Kenia

Universität Hohenheim

Hygiene, Tierverhalten, Tierschutz sowie Tierhaltung konventioneller und nicht-konventioneller Nutztierrassen („one health-Konzept“)

Malawi

Universität Hohenheim

Vergleichende Resistomanalyse in ausgewählten Patienten- und Umweltproben zur Aufdeckung epidemiologischer Zusammenhänge von antimikrobiellen Resistenzen bei Magen-Darm-Erkrankungen

Kenia

Universität Hohenheim

Digital Animation and E-Learning Module for Food Safety Management

Kenia

Universität Konstanz

Mathematische Modellierung, Analysis und Kontrolltheorie für Infektionskrankheiten, Modelle mit Differentialgleichungen

Kamerun

Universität Konstanz

Mapping African Ecocriticism: Space, Time and Context, transatlantische Perspektive auf die amerikanische Literatur

Nigeria

Universität Konstanz

Verbesserung der Geburtshilfe für HIV-positive Frauen zur Verringerung der Mutter-Kind-Transmission in Ghana

Ghana

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Dynamik und Selbstsynchronisierung bei Mehrfreiheitsgradsystemen mit mehreren Anregungsmechanismen begrenzter Leistung

Kamerun

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Auswirkung der rasanten Verstädterung auf Stadtgestalt und Mobilitätsverhalten im Globalen Süden. Case-study: Mekelle City, Tigray, Ethiopia

Äthiopien

Hochschule Offenburg

Optimierung modellprädikativer Regelungsalgorithmen für Microgrids

Marokko

Technische
Hochschule Ulm

Remote Laboratory

Südafrika

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg