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Baden-Württemberg: Hochschultag in Kehl: "Gestalterin ist die öffentliche Verwaltung"

Ende Juni hat an der Hochschule Kehl der dritte "Sustainable Development Goals" (SDG) Hochschultag Baden-Württemberg mit vielen spannenden Themen stattgefunden.

Kehl. Im Fokus der Veranstaltung stand das Ziel 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, gibt die Hochschule Kehl in einer Pressemitteilung bekannt. Zudem war die Veranstaltung auch der 40-jährigen Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi gewidmet, in deren Rahmen die Hochschule eine Kooperationsvereinbarung mit der Université du Burundi in Bujumbura abgeschlossen hat.

Der Hochschultag wurde von Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medien- und Entwicklungspolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund mit einem virtuellen Grußwort eröffnet, in welchem er die Bedeutung der Partnerschaft würdigte. Bei der Agenda 2030 und beim Erreichen aller SDG-Ziele spielen die Städte, Kreise und Gemeinden eine zentrale Rolle, denn bei ihnen spielt sich alles ab – hier sind die Menschen und hier findet die Umsetzung statt“, so Joachim Beck, Rektor der Hochschule Kehl. „Letztendlich werden es die Kreise, Städte und Gemeinden sein, in denen eine nachhaltige Entwicklung gelingt oder nicht.“

Globale Verantwortung

Geladen war auch Philipp Saar (Stellvertretender Präsident Städtetag BW und Bürgermeister Haslach), der die Bedeutung der Kommunen für die Nachhaltigkeit herausstellte: „Kommunales Handeln bedeutet auch globale Verantwortung zu übernehmen. Daher haben schon 556 Kommunen in Baden-Württemberg unterzeichnet, dass sie bis 2040 klimaneutral werden möchten“. Die Nachhaltigkeitspläne und Umsetzungsvorhaben der Kommunen nehmen zu und widmen sich den Themen Hitzeschutz, Starkregenmanagement, Hochwasser- und Flutwarnsystemen und Flächenumwandlung. „Die Gestalterin des Klimaschutzes sind am Ende des Tags jede einzelne Kommune und nicht nur die Politik. Es sind die vielen kleinen Schritte, die immens wichtig für das große Ganze sind“, fasst Philipp Saar weiter zusammen.

Es folgten Vorträge und Workshops aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, in welchen verschiedene Perspektiven auf aktuelle Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung der entwicklungspolitischen Ziele aufgezeigt wurden. Diese wurden auch in Workshops zu den Themen „Kommunale Partnerschaften“, „Nachhaltige Kommunen“, „Hochschulen, Zivilgesellschaft, Kommunen“, „Zusammenarbeit in der einen Welt“ sowie „Bilanz und Perspektiven der Partnerschaft mit Burundi“ behandelt.

Begleitet wurde der SDG-Hochschultag mit der Wanderausstellung „Amahoro Burundi – Partnerland voller Facetten“ der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) zur Amahoro-Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Sie bot die Gelegenheit Themen wie Landwirtschaft, Waren, Potenzial und Kultur näherzubringen und die Partnerschaft gegenüber neuen Zielgruppen bekannt zu machen. Zudem soll sie dazu anregen, ein Teil der Partnerschaft zu werden und so zu den Menschen in Burundi langfristig eine Beziehung aufzubauen.

„Die Hochschule verfügt aufgrund ihrer langen Kooperations- und Forschungsprojekte über ein entwicklungspolitisches Know-how und führt seit vielen Jahren erfolgreiche Partnerschaften mit afrikanischen Hochschulen“, so Ewald Eisenberg, welcher sich aktiv in diesem Thema eingesetzt und den Grundstein für sämtliche afrikanische Partnerschaften gelegt hat.

40 Jahre Partner

Auch Baden-Württemberg engagiert sich in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit, und hat mit Burundi bereits seit 40 Jahren eine Partnerschaft. Die Hochschule Kehl ist ebenfalls Teil der Institutionen, die eng mit Burundi kooperieren. Nachdem erste Kontakte zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi bereits 2022 geknüpft worden waren und Rektor Joachim Beck bereits 2023 in Burundi gewesen war, reisten im Januar 2024 Pattar und Ewald Eisenberg nach Bujumbura, um die Kooperation zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi zu konkretisieren.

Am Hochschultag war der Rektor der Université du Burundi persönlich anwesend, um die Kooperationsvereinbarung mit dem Kehler Rektor zu unterzeichnen. „Unsere Partnerschaft soll leben und aus diesem Grund werden wir vor Ort in Bujumbura eine Verwaltungsschule aufbauen, damit die Verwaltung in Burundi besser in der Lage sein wird, passgenaue Dienstleistungen zur Versorgung der Bevölkerung zu erbringen“, sagte Audace Manirabona und Beck ergänzte: „Die Hochschule Kehl gibt ihr Wissen und Ihre Erfahrung gerne weiter“.

Nicht nur innerhalb vieler Veranstaltung und Projekte gibt die Hochschule ihre Expertise weiter – sondern auch mit gegründeten Masterstudiengang „Public Management in International Cooperation“ (PMIC). In diesem zweijährigen berufsbegleitenden Studiengang treffen sich die Studierenden aus West-, Ost- und Südafrika sowie aus Europa in verschiedenen Präsenzphasen an verschiedenen Orten (Hochschulen) in Europa und Afrika und simulieren die Arbeit von Projekten der internationalen Zusammenarbeit. Die Präsenzphasen finden statt: Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, Ethiopian Civil Service University (ECSU) in Addis Abeba (Äthiopien),
School of Public Leadership (Stellenbosch University (SU), Südafrika), Centre Africain d’Etudes Supérieures au Gestion (CESAG) in Dakar (Senegal) und am Institut de la Gouvernance Territoriale (IGT) der Université Cheikh Anta Diop Dakar (UCAD) im Senegal.

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