„Eine Partnerschaft zweier Länder basiert darauf, dass man sich ein Bild macht vom jeweiligen Partnerland und vor Ort Projekte und Initiativen identifiziert, die gemeinsam gefördert und vorangetrieben werden können. Erst dann wird die Partnerschaft mit Leben gefüllt“, sagte der Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich, zu Beginn seiner Reise ins afrikanische Burundi vom 26. bis 31. Mai 2014.
Zum Auftakt kam Minister Friedrich mit dem ersten und zweiten Vizepräsidenten sowie dem Wissenschaftsminister und dem Senatspräsidenten zusammen. Am Freitag fand ein Treffen mit dem Staatspräsident Burundi Pierre Nkurunziza statt. „Ich habe im Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern der burundischen Regierung nochmals betont, wie wichtig die kürzlich unterzeichnete Partnerschaftsvereinbarung für Baden-Württemberg und Burundi ist. Wir waren uns einig, dass die wertvollen Projekte, die auch über die schweren Jahre des Bürgerkriegs hinweg getragen haben, wichtiger Bestandteil unserer lebendigen Partnerschaftsarbeit sind“, so Friedrich. Am Nachmittag traf Minister Friedrich die Botschafter der Europäischen Union, Frankreich, Niederlande, USA und der Schweiz sowie Vertreter diverser Banken zu Gesprächen. Hierbei wurden wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten Burundis diskutiert. Der Minister wolle aber nicht nur die Regierungsseite Burundis treffen. „Zu einer lebendigen Demokratie gehört auch eine Opposition, die sich aktiv einbringt. Deshalb werde ich in den nächsten Tagen auch Gespräche mit Vertretern der Oppositionsparteien führen“, betonte er.
Für die weiteren Tage seiner Reise wurden Besuche an Schulen und Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. Der Minister besuchte beispielsweise ein Gesundheits-zentrum und eine Schule für mehr als 800 Kinder und Jugendliche, die von der Fondation Stamm getragen werden. „In der Schule werden unter anderem pharmazeutisch-technische Angestellte ausgebildet. Das sichert dem Gesundheitssektor qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in Burundi bislang einmalig“, so Friedrich. Zudem besichtigte der Minister ein Krankenhaus, an dem sich die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) und der Rotary-Club Horb/Oberer Neckar finanziell und mit Sachspenden sowohl am Auf- und Ausbau als auch an der medizinischen Ausstattung beteiligen. Beim Besuch des Zachäus-Hauses in Gitega - einem Behinderten- und Waisenzentrum, das vom Hechinger Missionsausschuss unterstützt wird - informierte sich der Minister über die Situation von Menschen mit Behinderung und elternlosen Kindern.
Am Mittwochnachmittag (28. Mai 2014) findet das Pendant zur Burundi Akteurskonferenz statt. „Wir haben auf der Burundi Akteurskonferenz im Februar in Deutschland erste Ideen zur weiteren Ausgestaltung der Partnerschaft mit Burundi entwickelt. Wir wollen dies nun auch in Burundi tun“, kündigte Friedrich an. „Ziel der Konferenz ist es, eine weitere Verstetigung der Arbeit und eine bessere Vernetzung der Akteure zu erzielen.“