"Baden-Württemberg ist treibende Kraft einer von den Bürgerinnen und Bürgern getragenen Entwicklungszusammenarbeit. Auch die anderen Länder beteiligen sich seit langem mit eigenständigen Beiträgen an der Ausgestaltung der deutschen Entwicklungspolitik. Die vielfältigen Programme und inhaltlichen Schwerpunkte der deutschen Länder sollen nun gemeinsam sichtbar werden“, sagte Minister Friedrich zum Start des neuen gemeinsamen Internetportals aller 16 Länder „Deutsche Länder in der Entwicklungspolitik“ (www.entwicklungspolitik-deutsche-laender.de).
Auf den Seiten des neuen Internetportals werden nun erstmals die entwicklungspolitischen Ziele und Projekte aller deutschen Länder gemeinsam dargestellt. „Die Internetplattform öffnet den Blick auf das vielfältige Engagement der Länder und ihre Bereitschaft, einen Beitrag zur weltweiten nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Das Portal bietet Informationen für alle, die sich mit ihrem Know-how und Engagement bereits der „Einen Welt“ verpflichtet fühlen und auch für alle, die noch Wege suchen, um sich zu engagieren“, hob Minister Friedrich hervor.
Entwicklungspolitik wird, entsprechend der neuen entwicklungspolitischen Leitlinien, die am 5. Februar 2013 vom Ministerrat verabschiedet wurden, in Baden-Württemberg vor allem auch als eine Herausforderung für die klassischen Kernbereiche der Landespolitik gesehen. Das entwicklungspolitische Engagement konzentriert sich daher vor allem auf Bildung, Wissenschaft und Hochschule, Kultur, Wirtschaft, Migration, gute Regierungsführung und Klimaschutz.
Bei allen entwicklungspolitischen Maßnahmen des Landes steht immer auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe, sei es mit den Partnern im globalen Süden oder mit der entwicklungspolitisch äußerst engagierten baden-württembergischen Zivilgesellschaft im Vordergrund. So ging beispielsweise dem Erlass der neuen Entwicklungspolitischen Leitlinien für Baden-Württemberg mit der Initiative „Welt:Bürger gefragt!“ eine bundesweit einmalige Bürgerbeteiligung, in die sich im ganzen Land über 1.500 engagierte Bürgerinnen und Bürger über Workshops und 120 Organisationen und Verbände über Stellungnahmen eingebracht haben, voraus.
Minister Friedrich unterstrich, dass die Pflege der internationalen Beziehungen in erster Linie Sache des Bundes sei. Doch werde die Qualität der Kontakte ins Ausland von vielen Repräsentanten aus Landespolitik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie dem Wirken der unzähligen, vielfach auch ehrenamtlichen Initiativen bestimmt. Die praktische Zusammenarbeit in der Entwicklungspolitik zeige, dass Partnerschaft erfolgreich sei, wenn ein gegenseitiges Interesse an Kooperation bestehe. Das erfordere Mut und Ausdauer von allen Beteiligten sowie einen nüchternen Blick auf das gemeinsame Wohl in einer vernetzten Welt. Zu oft würden Vorurteile die Sicht auf die eigentlich gegenseitige Abhängigkeit versperren.
Der Minister unterstrich: „Die heutige Praxis internationaler Wirtschafts- und Finanzbeziehungen droht gute Ansätze zunichte zu machen. Das darf die Politik nicht zulassen. Wir tragen dafür eine gemeinsame Verantwortung in Deutschland. Dazu können die Länder aufgrund ihrer Kompetenz im Regionalen wie Internationalen einen Beitrag leisten. Ich lade alle ein, sich aktiv an der Entwicklungspolitik zu beteiligen und hierzu bietet unsere gemeinsame Internetseite eine gute Informationsplattform.“