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Landesregierung legt Indikatorenbericht für 2016 vor

Die Landesregierung hat heute den „Indikatorenbericht 2016 – Statusindikatoren einer nachhaltigen Entwicklung in Baden-Württemberg“ veröffentlicht. Der Bericht misst und überprüft anhand von Kennzahlen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, wie sich Baden-Württemberg in Sachen Nachhaltigkeit entwickelt.

„Den abstrakten Begriff der Nachhaltigkeit können wir mit Hilfe der Indikatoren in seiner ganzen Vielschichtigkeit regelmäßig messen und so überprüfen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Für die Steuerung des Nachhaltigkeitsprozesses ist es von zentraler Bedeutung, den Status quo zu erfassen.“ Indikatoren seien zum Beispiel die erreichten Bildungsabschlüsse junger Menschen, die Erwerbstätigenquote, die Versorgung der Bevölkerung mit Ärzten oder Kindertagesbetreuungseinrichtungen, das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll sowie die Treibhausgasemissionen.

2014 wurde die Nachhaltigkeit Baden-Württembergs erstmals mit Hilfe geeigneter Statusindikatoren differenziert dargestellt und messbar gemacht. Die Entwicklung wird nun im Rhythmus von zwei Jahren fortgeschrieben. „In der Trendbewertung zeigt sich, dass es in einigen Bereichen Verbesserungen gab. So etwa beim Energieverbrauch privater Haushalte oder bei der Eigenkapitalquote“, so Ministerpräsident Kretschmann.

Um ein noch umfassenderes Bild zu erhalten, wurden im aktuellen Bericht weitere Statusindikatoren aufgenommen, so etwa zu „Temperaturentwicklung“, „Inklusion“, „Trend der Unternehmensinsolvenzen“, „Frauen in Führungspositionen“ sowie „Teilnahme von Kindern an Vorsorgeuntersuchungen“. Insgesamt umfasst der Bericht somit nun 53 Indikatoren, die den drei großen Themenfeldern „Ökologische Tragfähigkeit“, „Teilhabe und Gutes Leben“ sowie „Rahmenbedingungen und vermittelnde Faktoren“ zugeordnet sind. Ebenfalls neu im Bericht 2016 ist die Verknüpfung mit den global gültigen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (sogenannte „Sustainable Development Goals“). „Dabei zeigt sich, dass die für die Landesebene gewählten Indikatoren auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umfassend abbilden“, so der Ministerpräsident.

Umweltminister Franz Untersteller, in dessen Ministerium sich die Geschäftsstelle für die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes angesiedelt ist, betonte: „Der Bericht hilft uns dabei, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger im Land zu erhalten und möglichst weiter zu erhöhen. Außerdem bildet er eine wichtige Grundlage dafür, den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg für die Zukunft zu sichern. Die regelmäßige Überprüfung der Indikatoren mit Hilfe nachvollziehbarer Daten sorgt hierbei für ein hohes Maß an Transparenz.“

Nachhaltigkeit in Baden-Württemberg

Nachhaltigkeit messbar zu machen gehört zu den zentralen Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Dazu wurden in einem breit angelegten Prozess klare und nachprüfbare Ziele für die nachhaltige Entwicklung im Land formuliert. Die Landesregierung wurde dabei vom Beirat für nachhaltige Entwicklung unterstützt und beraten. Die Ziele korrespondieren mit einem neuen System der Berichterstattung. Als erste Säule veröffentlicht die Landesregierung alle zwei Jahre einen Indikatorenbericht, der die Entwicklung zentraler Nachhaltigkeitsindikatoren beschreibt und eine Aussage über den Status quo nachhaltiger Entwicklung im Land ermöglichen soll. In den Nachhaltigkeitsberichten der Ressorts – der zweiten Säule der Berichterstattung – erläutern die Ministerien ihre Ziele einer nachhaltigen Entwicklung und stellen ausgewählte Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele vor. Mit der Entwicklung des Zielkonzepts sowie der umfassenden Berichterstattung über die Nachhaltigkeit im Land nimmt das Land Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle ein bei der systematischen Verankerung von Nachhaltigkeit im Handeln von Politik und Verwaltung.

Der Indikatorenbericht wurde von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) im Auftrag der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet.

Der Bericht ist als PDF-Download hier erhätlich.

Staatsministerium Baden-Württemberg