Bayerns Staatsministerin für Internationales, Melanie Huml und Tunesiens Minister für Wirtschaft, Finanzen und Investitionen, Ali Kooli, unterzeichneten am Montag einen Aktionsplan für die Zusammenarbeit der beiden Länder. Bei der Unterzeichnung in der Bayerischen Staatskanzlei war der tunesische Konsul Mohsen Sebai anwesend. Minister Kooli und die tunesische Botschafterin Hanene Tajouri Ep Bessassi waren virtuell zugeschaltet.
Der Aktionsplan, der noch bis 2022 läuft, umfasst umfangreiche Maßnahmen. Bayern und Tunesien werden verstärkt bei der Förderung demokratischer Institutionen, der Dezentralisierung, bei der beruflichen Bildung, im Tourismus und in der Wirtschaft, bei Hochschulen, Forschung und Wissenschaft, aber auch in Fragen des Umweltschutzes und der Landwirtschaft, bei der Inneren Sicherheit und Justiz sowie bei Gesundheit, Jugend und Sport zusammenarbeiten. Huml: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die junge Demokratie in Tunesien zu stabilisieren und den weiteren Demokratisierungsprozess nachhaltig zu unterstützen. Gute beiderseitige Beziehungen sind für uns von großem Interesse. Deshalb wollen wir unsere Kooperation durch gemeinsame Aktionen vor Ort mit Leben füllen und insbesondere berufliche Perspektiven für die Menschen vor Ort entwickeln.“ Sie kündigte an, zur Unterstützung bei der Corona-Pandemiebekämpfung 10.000 Schnelltests an Tunesien zu liefern. Die Auslieferung soll noch diese Woche erfolgen.
Minister Kooli: „Die Zusammenarbeit mit Bayern kann uns als Modell für Kooperationen mit anderen Ländern dienen. Der neue Plan umfasst für uns wichtige Schlüsselthemen und zeigt, dass unsere Beziehungen von Jahr zu Jahr weiter reifen.“
Die Länderpartnerschaft zwischen Bayern und Tunesien besteht seit 2012. Um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren, wird alle drei Jahre ein Arbeitsprogramm erarbeitet, das die Schwerpunkte der Kooperation festlegt. Der aktuelle Aktionsplan ist bereits der dritte. Die ursprünglich für Herbst 2019 geplante Unterzeichnung musste aufgrund der Parlaments- und Präsidentenwahlen Tunesiens und schließlich der Corona-Pandemie verschoben werden. Mit der Umsetzung der vereinbarten Projekte und Maßnahmen wurde jedoch bereits begonnen.