Auf dem Bamberger Domplatz stellte Bayerns Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, im Beisein von Erzbischof Dr. Ludwig Schick das Projekt „E-Lastenfahrräder für die Bamberger Partnerregion Thiès“ im Senegal vor. Sie übergab einen Förderbescheid über knapp 670.000 Euro an das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw). Huml: „Senegal hat eine lange demokratische Tradition und ist politisch gefestigt. Dadurch ist das Land ein Stabilitätsfaktor in der Region und darüber hinaus auf dem afrikanischen Kontinent. Die Arbeitslosigkeit ist trotz eines starken wirtschaftlichen Aufschwungs aufgrund des großen Bevölkerungswachstums hoch. Hier wollen wir unterstützen und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe leisten.“
bbw-Vorstandsvorsitzender Hubert Schurkus dankte Huml. Mit Unterstützung der Staatskanzlei habe das Bildungswerk Anfang Juli dieses innovative Projekt gestartet. Das bbw baut die lokale Produktion von Elektro-Lastenfahrrädern mit Wechselakkus auf und führt Workshops durch. Neben dem Aufbau einer nachhaltigen Vor-Ort-Produktion in Thiès stehen Qualifizierungsprogramme für Produktionstechniker und Zweiradmechaniker sowie die Fortbildung und Unterstützung von Existenzgründern im Mittelpunkt. Im Senegal ist das bbw seit 2018 mit Workshops für Existenzgründer und Lehrkräfte aktiv. „Die bbw-Gruppe umfasst ein umfangreiches Netzwerk an Bildungs- und Beratungsunternehmen sowie Sozial- und Personaldienstleistern. Das gemeinsame Ziel: Menschen dabei helfen, Beschäftigungsfähigkeit zu erwerben, zu erhalten, zu verbessern oder wieder zu gewinnen – vor allem in Bayern, aber auch international in 25 Ländern auf vier Kontinenten“, so Schurkus.
„Als Christen sind wir aufgerufen, der Globalisierung ein menschliches Antlitz zu geben. Dafür ist die Partnerschaft der Diözesen Thiès und Bamberg ein Beitrag“, betonte Erzbischof Schick. Die Partnerschaft des Erzbistums Bamberg mit dem Bistum Thiès im Senegal bestehe seit Jahrzehnten. Offiziell wurde sie 2007 im Jubiläumsjahr „1000 Jahre Bistum Bamberg“ geschlossen. Als Erzbischof von Bamberg liege ihm diese Partnerschaft sehr am Herzen. „Durch den ständigen Austausch erfahren von den Nöten und Problemen der Menschen im Senegal, insbesondere derzeit durch die Corona-Pandemie, aber auch von den Fortschritten und Hoffnungen“, so der Erzbischof.
Senegal ist ein Schwerpunktland des Bayerischen Afrikapakets. Dabei ist im Senegal das „Bayerische Haus“ in Thiès eines der herausragenden Projekte. Es entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, giz, aus der Kooperation zwischen Bamberg und Thiès.