Europaministerin Dr. Beate Merk bei Eröffnung einer Handwerkerschule für syrische Flüchtlinge im Libanon: „Gemeinsam jungen Flüchtlingen eine Perspektive geben“ / Passgenaue Berufsausbildung für 500 Jugendliche mit Unterstützung der bfz und des Vereins Orienthelfer e. V.
Europaministerin Dr. Beate Merk hat sich heute bei der Eröffnung einer Handwerkerschule für syrische Flüchtlinge im Libanon für einen Ausbau der Fluchtursachenbekämpfung ausgesprochen. Ministerin Merk: „Wir wollen dem Flüchtlingsstrom nach Europa auch durch Hilfe vor Ort begegnen, daher handeln wir und schaffen Perspektiven für junge Menschen in ihrer Heimatregion.“ Bayern unterstützt die von Staatsministerin Merk zusammen mit dem Kabarettisten und Gründer des gemeinnützigen Vereins Orienthelfer e.V. Christian Springer eröffnete Schule mit rund 400.000 Euro. Europaministerin Dr. Beate Merk: „Heute eröffnen wir mehr als eine Handwerkerschule, wir öffnen ein Tor in die Zukunft. bfz, Orienthelfer und Bayerische Staatsregierung – mit diesem Gemeinschaftsprojekt geben wir jungen Flüchtlingen eine Perspektive. Um unser starkes Handwerk und unser duales Ausbildungssystem in Deutschland beneidet uns die ganze Welt. Deshalb setzen wir auch hier auf eine praxisnahe Berufsausbildung.“ Ausdrücklich hob die Ministerin die großen Leistungen des Libanon hervor. „Ich weiß, welche Lasten der Libanon in der Flüchtlingskrise schultert. Dafür sage ich unseren libanesischen Freunden von Herzen Dank und Respekt“, unterstrich die Ministerin.
Die Schule liegt bei Bar Elias in der ca. 50 km östlich von Beirut liegenden Bekaa-Ebene. Projektträger ist der gemeinnützige Verein Orienthelfer e.V., der Hilfe zur humanitären Unterstützung der Opfer des Syrienkonfliktes leistet. Das Projekt wird fachlich von den beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz gGmbH) begleitet, die seit über 20 Jahren Berufsbildungsprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika durchführen. Sie ist auf bis zu 500 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt neun Flüchtlingscamps ausgelegt, die eine schulbegleitende fachpraktische Ausbildung in den Bereichen Gas/ Wasser/Sanitär, Elektro/Solar, Hotel/Gaststätten, Lager/Logistik sowie Altenpflege erhalten. An der Schule wird zudem eine Arbeitsvermittlung eingerichtet. Die Angebote stehen auch Lehrern und bedürftigen Schülerinnen und Schülern aus dem Libanon offen. Der „Train the Trainer“-Ansatz soll die Nachhaltigkeit des Projekts sichern.
Der Libanon ist ein Schwerpunktland des im Juli 2016 beschlossenen Sonderprogramms der Staatsregierung zur Schaffung von Perspektiven für Flüchtlinge in ihren Heimatländern. Mit einer Einwohnerzahl von 4,5 Millionen beherbergt er zusätzlich ca. 1,3 Millionen syrische Flüchtlinge und steht damit vor einer großen humanitären Herausforderung. Durch das Sonderprogramm der Staatsregierung sollen Projekte vorrangig in der Wasser- und Gesundheitsversorgung, der schulischen und beruflichen Bildung sowie spezielle Projekte für Frauen und Verwaltungsprojekte gefördert werden.