Bayerns Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, traf sich mit der äthiopischen Gesundheitsministerin Dr. Lia Tadesse zu einem virtuellen Austausch. Während dieses virtuellen Besuchs in Addis Abeba tauschten die Ministerinnen Erfahrungen im Umgang mit der laufenden Pandemie in ihren jeweiligen Regionen aus. Sie wurden überdies über aktuelle gemeinsame Projekte unterrichtet, die Teil der laufenden Partnerschaft zwischen Bayern und Äthiopien im Gesundheitsbereich sind.
Huml: „Gerade jetzt zeigt sich, wie wertvoll langjährige Partnerschaften zwischen bayerischen und äthiopischen Akteuren im Gesundheitsbereich sind. Sie leisten wichtige Arbeit bei der Stärkung des Gesundheitssystems sowie der Eindämmung von COVID-19 in Äthiopien. Besonders froh bin ich über die von der bayerischen Staatsregierung finanziell geförderte gemeinsame bayerisch-äthiopische Forschung zu COVID-19-Antikörpern. Ein Beitrag, um die Relevanz der weltweiten Forschung zu COVID-19 für den afrikanischen Kontinent zu steigern. Globale Herausforderungen, wie die COVID-19 Pandemie, können nur gemeinsam bewältigt werden.“
So ermöglicht die seit 2002 bestehende Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum München (LMU) und der Jimma University (JU) den gegenseitigen Austausch von Studierenden, die akademische Ausbildung von Lehrkräften, die Entwicklung neuer Studiengänge im Gesundheitsbereich sowie die interinstitutionelle Zusammenarbeit in der Forschung. LMU und JU informierten über die jüngsten Ergebnisse einer von der Bayerische Staatsregierung geförderten COVID-19 Antikörperstudie in Äthiopien, die einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Reaktionsmaßnahmen im Land leisten könnte. Die Zusammenarbeit zwischen LMU und JU soll dazu beitragen, einen aktuellen Trend umzukehren, wonach aktuell nur vier Prozent der weltweiten Forschung zu COVID-19 für den afrikanischen Kontinent relevant sind.
„Das äthiopische Gesundheitsministerium ist dankbar für die Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung. Diese schwierige Zeit verlangt nach solcher Solidarität und Kooperation. Die gemeinsame bayerisch-äthiopische Forschung zur COVID-19-Seroprävalenz ist ein gutes Beispiel für die langjährige Partnerschaft zwischen den beiden Regionen. Wir werden unsere Zusammenarbeit durch bestehende Projekte und den Aufbau neuer Formate weiter stärken“, betonte Tadesse.
Die auf das Jahr 2019 zurückgehende Zusammenarbeit der Technischen Universität München (TUM) und des Tegbare-id Polytechnical College in Addis Abeba hat zum Ziel, gemeinsame Lehre und Forschung im Bereich der Medizin- und Kunststofftechnik zu ermöglichen. Dadurch soll in Äthiopien geeignete, bezahlbare und lokal hergestellte Medizintechnik entwickelt werden. In einem kürzlichen Projekt des TUM-Studierendenvereins MedTech OneWorld konnten so etwa wirksame Covid-19-Gesichtsmasken auf der Basis von Kaffeefilter-Material entwickelt werden. 500.000 dieser Masken wurden während des virtuellen Treffens symbolisch an Ministerin Dr. Tadesse übergeben.
Beide Ministerinnen unterstrichen die beeindruckende Bandbreite und Praxisnähe der Gesundheitskooperation zwischen Bayern und Äthiopien, die oft auf langjährigen Partnerschaften zwischen Akteuren aus beiden Regionen beruht oder Teil privater Initiativen ist. Ebenso unterstrichen sie die Notwendigkeit fortlaufender internationalen Zusammenarbeit, um zentrale globale Herausforderungen wie COVID-19 anzugehen und zu bewältigen.
Bilder von der Videokonferenz können unter www.bayern.de heruntergeladen oder bei pressebild@stk.bayern.de angefordert werden.