Vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie und deren Auswirkungen, besonders auch für die Bevölkerung vieler Länder im globalen Süden, hatte die Bürgerschaft der Freien Hansestadt Bremen noch für das Jahr 2020 zusätzliche Mittel in Höhe von 100.000 Euro für entwicklungspolitische Corona-Soforthilfe-Projekte im globalen Süden zur Verfügung gestellt. Durch vorhandene Restmittel für internationale Entwicklungszusammenarbeit konnte dieser Betrag noch um 20.000 Euro aufgestockt werden.
70.000 Euro konnten über einen Projektaufruf im November an entwicklungspolitische Akteure der Zivilgesellschaft aus dem Land Bremen vergeben werden. Insgesamt waren 27 Förderanträge beim Bremer entwicklungspolitischen Netzwerk eingegangen. Dieses hatte sich zur Abwicklung des Sonderaufrufs bereiterklärt. Eine unabhängige Jury hat über die Förderung der Projekte entschieden. Der zuständige Staatsrat für Entwicklungszusammenarbeit, Dr. Olaf Joachim, freut sich über die hohe Resonanz auf den Projektaufruf und das große Engagement der Bremer Zivilgesellschaft. "Die Menschen in vielen Ländern des globalen Südens leiden besonders stark unter den lokalen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mit den jetzt ausgewählten Projekten unterstützen wir die Menschen vor Ort und setzen ein Zeichen der Solidarität aus Bremen."
Christopher Duis, vom Bremer entwicklungspolitischen Netzwerk, ergänzt: "Das ehrenamtliche Engagement vieler – zumeist kleinerer – Organisationen und Einzelpersonen aus Bremen im globalen Süden wirkt. Die meisten Antragstellenden pflegen langjährige Kontakte zu ihren Projektpartnerinnen und Projektpartner vor Ort, sodass die Unterstützung unter Einbeziehung der Menschen vor Ort sinnvoll und sachgerecht eingesetzt werden kann."
Gefördert werden Projekte entwicklungspolitischer Initiativen der Zivilgesellschaft und Diaspora-Organisationen aus dem Land Bremen. Die Mittel kommen direkt der Bevölkerung vor Ort als "Corona-Soforthilfe" zugute. So wird zum Beispiel in Nepal die Ernährungssicherheit durch die kostenlose Verteilung von Saatgut und landwirtschaftliche Schulungen in einem Dorf verbessert. In Togo werden Maßnahmen zur Verbesserung des Infektionsschutzes an der Universität von Lomé unterstützt. Ein Projekt in Peru zielt darauf ab, insbesondere Frauen den Zugang zu psychologischer Beratung sowie Workshops zu den Themen Gesundheit, Hygiene und Finanzen anzubieten. Insgesamt können mit den Mitteln 16 Projekte in 14 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas umgesetzt werden.
Mit den weiteren Mitteln wird von der Bremer Nicht-Regierungs-Organisation BORDA ein Projekt in Nord-Jordanien in der Region Irbid umgesetzt, dass sowohl der lokalen Bevölkerung als auch insbesondere geflüchteten Menschen aus Syrien zu Gute kommen soll. Neben der Verteilung von Hygiene-Kits und Aufklärungsarbeit über den Umgang mit der CORONA-Pandemie werden unter anderem Sanitäranlagen in mehreren Schulen instandgesetzt, um die Hygiene und Gesundheitsvorsorge für Kinder zu verbessern. Arbeiter und Arbeiterinnen werden aus der lokalen Bevölkerung eingestellt und so zumindest vorübergehend ein kleines Einkommen geschaffen. Zudem setzt die Norddeutsche Mission in Ghana ein Projekt zur Gründung von Kleinunternehmen in ländlichen Gebieten um, mit dem vor allem die dort lebenden Frauen unterstützt werden sollen.
Für Rückfragen:
Silke Goethe, Referat 32, Senatskanzlei, Tel.: +49 421 361 2987, E-Mail: silke.goethe@sk.bremen.de
Weitere Informationen zum Corona-Soforthilfe-Fonds gibt es unter www.ben-bremen.de.