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Bremen: Gedenken an die Opfer des Völkermords in Namibia

Tag des Gedenkens und der Begegnungen am Antikolonialmahnmal im Nelson-Mandela-Park - Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Bremen spielte eine wichtige Rolle im deutschen Kolonialismus. Als Hafenstadt war man ein zentraler wirtschaftlicher Akteur und Umschlagort von kolonialer Ware. Bremer Kaufleute wie Adolf Lüderitz und Heinrich Vogelsang drängten schon frühzeitig das Kaiserreich zum Erwerb von Übersee-Gebieten und waren dann stark in den Kolonialhandel und Ausbeutung involviert. Die Suche nach einem angemessenen Umgang mit den Auswirkungen des deutschen Kolonialismus – ob es um Rassismus und koloniale Kontinuitäten, die Rückgabe von Kulturgütern oder ein angemessenes Gedenken an den Völkermord in Namibia geht – prägt die aktuelle Diskussion.

Angesichts der kolonialen Vergangenheit Bremens insbesondere in Namibia stellen sich verschiedene Bremer Organisatorinnen und Organisatoren der Verantwortung, einen zentralen Beitrag zu dieser Diskussion zu leisten. Aus diesem Anlass findet das alljährliche Gedenken in Erinnerung an die Opfer des Völkermords am Montag, 11. August 2025, dem Jahrestag der Schlacht von Ohamakari, am Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park statt.

PROGRAMM

  • Grußwort Bürgermeister Björn Fecker, Senator für Finanzen
  • Vortrag & Song Natascha Kitavi (Windhoek)
  • Worte des Gedenkens: Manfred Hinz
  • Schweigeminute und Blumenniederlegung
  • Moderation: Virginie Kamché (Afrika-Netzwerk)

Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, am Montag, 11. August 2025, um 17 Uhr zum Nelson-Mandela-Park (Grünanlage an der Gustav-Deetjen-Allee) zu kommen.

Hintergrund
Nachdem insbesondere die Ovaherero und Ovambanderu durch die rücksichtslose Landnahme deutscher Siedler den größten Teil ihrer lebenswichtigen Weidegründe und Siedlungsgebiete eingebüßt hatten, griffen sie im Januar 1904 zum bewaffneten Widerstand. Als Oberbefehlshaber der Kolonialtruppen führte Generalleutnant Lothar von Trotha den deutschen Militäreinsatz von vornherein als "Rassenkampf" und Vernichtungskrieg. Auftakt für den Genozid war die Schlacht von Ohamakari (Waterberg) am 11. August 1904. Bis 1908 dauerte der Kolonialkrieg und die systematische Verfolgung und Vernichtung der Ovaherero, Ovambanderu, Nama und Damara an. Auch gegen die San richteten sich Mordaktionen der so genannten Schutztruppe. Bis zu 90.000 Menschen wurden dabei ermordet, starben durch militärische Gewalt, durch Verdursten und Verhungern auf der Flucht oder an der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern der deutschen Kolonie. Die Massaker werden heute von Deutschland als Völkermord anerkannt, so wie es jahrelang die Überlebenden und Nachkommen einforderten.

Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Senatskanzlei, Verein "Der Elefant!" e.V., Afrika Netzwerk Bremen, Bremer Afrika-Archiv e.V., Der Senator für Kultur. In Zusammenarbeit mit dem Kulturladen Huchting.

Weitere Informationen:
Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Tel.: (0421) 361-2098, E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de]

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de

Landeszentrale für politische Bildung Bremen