Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger setzte sich heute in einer Rede vor dem mexikanischen Senat für den weiteren Ausbau der engen Partnerschaft zwischen Deutschland und Mexiko ein. Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie gemeinsame Ziele in der Außen- und Wirtschaftspolitik als auch beim Kampf gegen den Klimawandel seien Ausdruck der starken Verbundenheit beider Staaten.
„Wir glauben gemeinsam und zutiefst an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Mexiko und Deutschland sind föderale Staaten, die Einheit in Vielfalt leben“, sagte Rehlinger. Sie verwies auf die zahlreichen offiziellen und privaten Verbindungen zwischen Deutschland und Mexiko. So bestünden enge Kooperationen zwischen Schulen und Universitäten. Mexiko stelle Deutschlands wichtigsten Handelspartner in Lateinamerika. Über 2.000 deutsche Unternehmen seien in Mexiko ansässig.
Außenpolitisch hätten beide Länder gemeinsame, friedliche und multilaterale Ziele. „Wir lassen uns in einer Welt, die in dieser Zeit mit zunehmendem Druck und Gewalt geopolitisch neu vermessen wird, davon nicht abbringen.“
Auch bei den Herausforderungen durch technologische und wirtschaftliche Umwälzungen sowie beim Klimawandel stünden Deutschland und Mexiko vor ähnlichen Herausforderungen. „Während der menschengemachte Klimawandel andernorts noch angezweifelt wird, gefährden seine Folgen längst weltweit Natur, Mensch und Wirtschaft. Das gilt für Europa und alle anderen Teile der Welt, das gilt aber gerade auch für Mexiko.“ Die Zukunft liege in den erneuerbaren Energien: „Sonne, Wind und Wasser schicken keine Rechnung und unterliegen keinen Zöllen, keinem Boykott und keinem Lieferstopp.“
Gerade föderale Strukturen – in Mexiko wie in Deutschland – könnten dabei helfen, die Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich zu bewältigen. Um Wandel zu gestalten und die Menschen mitzunehmen, müssten alle staatlichen Ebenen einbezogen werden.
Außerdem brauche es dafür weltweit starke Partner. „Mexiko ist für Deutschland ein solcher Partner. Uns eint inhaltlich mehr, als uns geographisch trennt. Wir vertrauen auf unsere gemeinsamen Werte und die Kultur des Miteinanders. Wir haben ein intaktes Netz von politischen und vor allem auch freundschaftlichen Beziehungen geschaffen. Um dieses zu stärken, bin ich heute hier.“
Sondersitzung zu Ehren der Bundesratspräsidentin
Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger hielt ihre Rede in einer feierlichen Sondersitzung des Mexikanischen Senats, der ihr zu Ehren zusammenkam.
Eröffnet wurde die Sitzung von Senatspräsidentin Laura Itzel Castillo Juárez. Auch sie ging in ihrer Rede auf die engen Beziehungen zwischen Mexiko und Deutschland ein: Mexiko und Deutschland würden in Handel, Kultur und Wissenschaft zusammenarbeiten. Besonders dynamisch sei die Beziehung im wirtschaftlichen Bereich. Mexiko sei der wichtigste Handelspartner Deutschlands in Lateinamerika und der Karibik. Insbesondere die Automobilindustrie sei das Rückgrat beider exportorientierten Wirtschaften - es gebe aber großes Potential für einen Ausbau der Beziehungen in den Bereichen Pharmaindustrie, erneuerbare Energien und Digitalisierung.
Weitere politische Gespräche in Mexiko-Stadt
Am Morgen vor ihrem Besuch beim Senat traf Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger mit dem mexikanischen Arbeits- und Sozialminister Marath Baruch Bolaños López zusammen. Für den Nachmittag sind Gespräche mit Energieministerin Luz Elena González Escobar und Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard Casaubon geplant.
Nächste Station Monterrey
Am Donnerstag, den 18. September 2025, besucht Rehlinger die Präsidentin des mexikanischen Abgeordnetenhauses Kenia López Rabadán. Anschließend reist die Bundesratspräsidentin weiter in die Wirtschaftsmetropole Monterrey, der zweiten Station ihres Aufenthalts in Mexiko. Dort stehen Treffen mit dem Gouverneur von Nuevo León, Samuel Alejandro García Sepúlveda, und der Präsidentin des Kongresses von Nuevo León, Soledad Castillo Almanza, sowie Besuche von Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf der Agenda.