Hessens Europaminister Manfred Pentz bricht heute zu einem Kurzbesuch in die Türkei auf. In Antalya wird er an der Eröffnung des Erweiterungsbaus des von der Fraport AG betriebenen Flughafens teilnehmen. Am Samstagvormittag nimmt er zudem am „Antalya Diplomacy Forum“ teil und wird sich dort mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der türkischen Regierung und weiteren internationalen Gesprächspartnern treffen. Seit 21. Oktober 2010 unterhält Hessen mit der türkischen Region Bursa eine Partnerschaft.
Zum Auftakt der Reise sagte Europaminister Manfred Pentz: „Die Türkei war, ist und bleibt ein enorm wichtiger Partner für Deutschland und Hessen. Dies gilt in guten wie in herausfordernden Zeiten. Natürlich haben wir einen Blick auf die türkische Innenpolitik. Keine Frage. Deswegen ist es wichtig, miteinander und nicht übereinander zu reden.“
Flughafen in Antalya ist eine der größten Investitionen der Fraport weltweit
Am Abend des 12. April 2025 wird der Minister an der feierlichen Eröffnung des Flughafenausbaus in Antalya teilnehmen. Nach Angaben der Fraport AG beträgt das Investitionsvolumen dieses Bauabschnitts etwa 850 Mio. Euro, das Gesamtvolumen der Konzession beträgt 7,25 Mrd. Euro. „Die Fraport AG ist ein Vorzeigeunternehmen aus Hessen. Mit ihrem großen internationalen Engagement ist es ein hessisches Aushängeschild in der Welt und mir ist es wichtig, diese bedeutende Funktion auch von Seiten der Landesregierung zu unterstützen. Hessen ist ein internationaler Standort und darauf können wir stolz sein. Aber Internationalität ist keine Einbahnstraße. Wir können längst nicht mehr erwarten, dass die Welt zu uns kommt. Wir müssen uns vielmehr zeigen und weltweit für unseren Standort werben. Das ist keine Eitelkeit, weil wir Hessen uns so toll finden, sondern im internationalen Standortwettbewerb eine absolute Notwendigkeit“, betonte der Minister.
Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, ergänzte: „Der Abschluss der ersten Ausbauphase ist ein Meilenstein für unser Unternehmen. Seit mehr als zwanzig Jahren sind wir vor Ort aktiv und haben den Flughafen gemeinsam mit unseren türkischen Partnern zum beliebtesten Ferienflughafen im Mittelmeerraum mit 38 Millionen Passagieren pro Jahr entwickelt. In unserem internationalen Portfolio nimmt Antalya eine herausragende Stellung ein. Deshalb wissen wir auch das internationale Engagement der Hessischen Landesregierung sehr zu schätzen.“
Treffen mit Vertretern der türkischen Regierung vorgesehen
Am Samstag wird der Minister zudem an dem Antalya Diplomacy Forum teilnehmen. Die Konferenz ist eine wichtige internationale Konferenz, zu der zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Außen- und Wirtschaftsminister erwartet werden. Am Rande der Konferenz wird der Europaminister mit Vertreterinnen und Vertretern der türkischen Regierung zusammentreffen, etwa mit Akif Çağatay Kılıç, dem Chefberater für Außen- und Sicherheitspolitik des türkischen Präsidenten
Recep Tayyip ErdoğanÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie mit dem stellvertretenden Außenminister der Türkei und Direktor für Europäische Angelegenheiten, Herrn Mehmet Kemal Bozay.
Dazu sagte der Minister: „In diesem Jahr feiern die türkische Region Bursa und Hessen 15 Jahre Partnerschaft. Diese Partnerschaft sind wir in dem Bewusstsein eingegangen, dass uns sehr viel mehr verbindet als trennt. Da geht es um wirtschaftliche Verknüpfungen ebenso wie um gesellschaftliche und menschliche Beziehungen. In Deutschland leben etwa 3 Millionen türkischstämmige Bürgerinnen und Bürger, über 300.000 davon in Hessen. Allein im letzten Jahr betrug das bilaterale Handelsvolumen Deutschlands mit der Türkei etwa 55 Milliarden Euro. Über 8.000 deutsche Unternehmen sowie türkische Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung sind in der Türkei tätig.“
„Und auf dieses Fundament setzen wir und suchen weiterhin den Dialog“, sagte Pentz und ergänzte: „Die Türkei ist ein wichtiger Brückenbauer. Sie ist nicht nur Mitglied der NATO und zentraler regionaler Akteur, sondern die Türkei unterhält auch sehr gute Beziehungen in den Nahen Osten und nach Afrika. Gerade vor dem Hintergrund enormer Verschiebungen der internationalen Politik, müssen wir die Türkei an unserer Seite wissen. Auch dafür möchte ich auf dieser Reise werben.“