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Hessen: Sträu­cher ge­gen Hun­ger: Pro­jekt ver­bes­sert Acker­bau und Tier­hal­tung im Sa­hel

Die Sahelzone ist bekannt für schwere Dürren, die durch den Klimawandel zunehmen werden. Die Ernährung der Bevölkerung wird zur Herausforderung, Hungersnöte sind schon heute ein Problem. Das internationale Projekt „SustainSAHEL“ unter Beteiligung der Universität Kassel möchte Abhilfe schaffen.

Die Idee des Vorhabens ist die Optimierung der lokalen Lebensmittelproduktion, um Bodenqualität und Erträge zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit von Nutzpflanzen gegenüber dem Klimawandel zu steigern. Beispielsweise kann durch den Anbau von Gehölzen auf Äckern die Verfügbarkeit von Wasser verbessert werden. Ertragsteigerungen von bis zu 800 Prozent könnten so möglich sein. Außerdem kann durch die Nutzung von Laubfutter die Tierernährung und Tiergesundheit verbessert werden, was zu einer Steigerung der tierischen Produktion führt.

Sieben landwirtschaftliche Studienstandorte in Senegal, Burkina Faso und Mali entstehen. Zusammen mit Bauernverbänden und Beratungsdiensten sowie mit Bauerngemeinschaften baut „SustainSAHEL“auf verwandten Projekten auf. Bestehende Praktiken sollen überprüft und die Entwicklung neuer Verfahren ermöglicht werden. Die lokalen Akteure werden in allen Phasen eng eingebunden.

Beitrag der Universität Kassel

Die Universität Kassel beteiligt sich mit dem Fachgebiet Tierhaltung in den Tropen und Subtropen und dem Fachgebiet Ökologischer Pflanzenbau und Agrarökoystemforschung in den Tropen und Subtropen. Untersucht wird das Laub der Büsche und Bäume als Tiernahrung und zur Bodenverbesserung. So wird ermittelt, welche Sträucher den Nährstoffbedarf der Tiere am besten decken, gesundheitsfördernd sind, den Dünger verbessern und Emissionen reduzieren. Der Forschungsbereich reicht vom einzelnen Tier bis zu mehreren Herden in der Landschaft und vom Wirtschaftsdüngerlager bis zum Feld.

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Schweiz koordiniert das Vorhaben mit 18 Partnern aus zehn afrikanischen und europäischen Ländern. Finanziert wird es im Rahmen von Horizont 2020, dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation.

Universität Kassel, Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit