Oldenburg: Verantwortung für unser Leben und das der folgenden Generationen tragen
In Mecklenburg-Vorpommern soll es einen Masterplan für Bildung für nachhaltige Entwicklung für den Bereich der Kindertagesförderung und für Schulen geben. Der Landtag hat die Landesregierung beauftragt, einen solchen Masterplan zu entwickeln. Bildung für nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, den Umgang mit zukünftigen gesellschaftlichen Unsicherheiten und Problemlagen zu unterstützten, vernetztes Denken zu stärken und Problemlösungsfähigkeiten im Umgang mit Zielkonflikten zu entwickeln. Nachhaltigkeit meint dabei eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sowie der zukünftigen Generationen sichert.
„Die Erarbeitung des Masterplans für nachhaltige Entwicklung ist eine drängende Aufgabe, die jede und jeden in die Pflicht nimmt, Verantwortung für unser Leben und das der folgenden Generationen zu tragen. Mecklenburg-Vorpommern steht aber hier nicht am Anfang einer Entwicklung, sondern ist mitten drin. Es geht nun darum, die verschiedenen Einzelmaßnahmen weiter miteinander zu kombinieren, weiterhin planvoll die Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und in einem Masterplan zusammenzuführen. Dafür könnte dann schon der Fachtag ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung – Türöffner für interkulturelle Wertschätzung in Kita und Schule‛ am kommenden Sonnabend an der Volkshochschule in Schwerin ein weiterer Schritt sein“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.
In Kitas und Schulen gibt es viele Aktivitäten und Projekte, bei denen Bildung für nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt steht:
- Seit mehr als 20 Jahren führt das Bildungsministerium gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung und dem Landwirtschaftsministerium den Wettbewerb „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ durch. Ca. 50 Schulen ringen alle zwei Jahre um die Umweltsterne. Sie widmen sich jeweils zwei Themen, um ihre Schule zu einer Umweltschule zu entwickeln und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung strukturell fest zu verankern.
- Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, die sich in diesem Jahr in „Stiftung Kinder forschen“ umbenannt hat, kooperiert in Mecklenburg-Vorpommern mit 11 Institutionen, die als Netzwerkpartner Fortbildungsangebote allen Kitas, über 86 Prozent der Horte und mehr als der Hälfte der Grundschulen bereitstellen.
- Zu Partnern zählen weiterhin das DRK-Forschernetzwerk, JAMBUS, Die Platte lebt e. V. und Kleine Forscher im phanTechnikum. Durch dieses Netzwerk gibt es in Mecklenburg-Vorpommern über 1.400 aktive und zertifizierte Einrichtungen, 40 „Umweltkitas“, „Waldkitas“, Bauernhofkindergärten, Naturkindertagesstätten und sechs „Ackerkitas“.
- Neun Kindertageseinrichtungen haben sich an dem Modellprojekt „Kita 2023 – Nachhaltigkeit erleben. Zukunft gestalten“ beteiligt, das vom Bildungsministerium gefördert wird. Die Kitas haben eine einrichtungsspezifische Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die beschreibt, was Nachhaltigkeit ist und beinhaltet. Aus diesem Modellprojekt sind in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium zwei Handreichungen entstanden: „Kita-Management nachhaltig gestalten“ sowie „Naturerfahrung und Bildung für nachhaltige Entwicklung im pädagogischen Alltag integrieren“.