Die erste hybride ‘Waste to Energy’-Anlage Afrikas, mit der Energie aus Abfällen gewonnen wird, wurde am 26. April 2022 feierlich in Ghana eingeweiht. Die Errichtung der Anlage in der Gemeinde Atwima in der Ashanti-Region ist ein gemeinsames Projekt der Professur für Abfall- und Stoffstromwirtschaft der Universität Rostock sowie lokalen und deutschen Projektpartnern. Gleichzeitig ehrt die Gemeinde Atwima die Universität Rostock durch die Benennung einer neuen Straße in die „University of Rostock Road“. Die Straße verbindet eine der Hauptstraßen mit der neuen ‘Waste to Energy’-Anlage.
Die Anlage, die vom Projektteam unter der Leitung von PD Dr. habil. Satyanarayana Narra (Professur für Abfall- und Stoffstromwirtschaft) maßgeblich entwickelt wurde, besteht aus der Kombination einer Müllsortierungsanlage mit einer Biogas- und einer Plastik-Pyrolyseanlage, einer Einrichtung zum Plastikrecycling zur Gewinnung von Ersatzbrennstoffen oder Wertstoffen sowie einer Anlage zur Kompostierung. Städtische Haushaltsabfälle, die zurzeit im besten Fall auf der Mülldeponie entsorgt werden, können so in Energie und verschiedene Produkte umgewandelt. In Kombination mit einer kraftvollen Solaranlage ist kein Rückgriff auf fossile Energie für die Verwertung der Abfälle nötig. Die produzierte Energie kann direkt ins Stromnetz eingespeist werden.
Die durch das BMBF geförderte Anlage ist die erste dieser Art in Ghana und soll das Potential einer kombinierten Abfallverwertung und Energie- und Materialerzeugung in Afrika verdeutlichen. Es werden zudem 17 Masterstudierende und vier Doktoranden im Rahmen des Projektes ausgebildet.
Die Anlage wurde am 26. April 2022 in Anwesenheit des Ministers, Dr. Kwaku Afriyie, vom Ministry of Environment, Science, Technology and Innovation der Republik Ghana sowie des Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ des BMBF, Dr. Stefan Kaufmann, und vielen weiteren Würdenträgern eingeweiht.
Das Projektteam der Rostocker Professur für Abfall- und Stoffstromwirtschaft will diese erste Anlage zum Erfolg führen und plant, viele weitere Anlagen dieser Art in Afrika zu bauen.