449 Schulen aller Schulformen in Niedersachsen dürfen sich jetzt ganz offiziell „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ nennen. Mit dieser Auszeichnung würdigt das Land Niedersachsen ihr großes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit im Projektzeitraum 2022 bis 2024. Zusätzlich haben 63 Schulen eine internationale Auszeichnung zur Eco-School für ihr Engagement in einem nachhaltigen internationalen Partnerprojekt erhalten. Ausgezeichnet wurden die Schulen bei vier Veranstaltungen in den vier Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung (RLSB) des Landes Niedersachsen – die letzten an diesem Mittwoch in Hannover.
„Die Zahlen an sich sprechen schon für den Erfolg dieses Nachhaltigkeitsprojektes“, lobt Marco Hartrich, Staatssekretär im Kultusministerium, das Engagement der INA/USE-Schulen und betont weiter: „Die teilnehmenden Schulen und ihre Schulgemeinschaften haben einen großen Anteil daran, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Niedersachsen zu implementieren und weiterzuentwickeln. Sie alle leisten damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft in einer Welt, die zunehmend von Umweltkrisen, sozialer Ungerechtigkeit und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist.“
Mehr als 1000 Projekte zur Nachhaltigkeit wurden im Projektzeitraum 2022 bis 2024 für zwei Jahre umgesetzt. Jede Schule wählt zwei von 12 Projekt-Themenfeldern zur Nachhaltigkeit. Die Themen sind ebenso vielfältig wie die Schullandschaft mit all ihren Mitgestaltenden selbst: Es sind Projekte zum Klimaschutz, zur Förderung von mehr Biodiversität im Schulgarten aber auch zur Partizipation in der eigenen Schulumgebung. So werden Schulen und Schülerinnen und Schüler z.B. Mitgestaltende im klimafreundlichen Ausbau des Schulweges in Zusammenarbeit mit der Gemeinde vor Ort.
Die Projekte stehen dabei zumeist nicht alleine: So wird aus der Schaffung von mehr Lebensraum für Insekten im Schulgarten die Anlage eines Naschgartens geplant und die Mensa für regionales saisonales Essen sensibilisiert oder die Vermarktung von schuleigenem Streuobstwiesensaft durch die Nachhaltige Schülerfirma geplant.
Eine Jury mit Vertretungen aus dem Kultusministerium, dem Umweltministerium, dem Landeselternrat, dem Landesschülerrat, der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) und den Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung sichtete die vorliegenden Beiträge der Schulen und freute sich über die hohe Projektbeteiligung und die hochwertigen Projekte.
In der bereits 29-jährigen Projektgeschichte werden die teilnehmenden Schulen auf ihrem Weg begleitet, mehr Nachhaltigkeit im Schulleben zu etablieren. In Niedersachsen werden Schulen bei der Teilnahme und Umsetzung durch vier Regionalkoordinationen und eine Landeskoordinatorin unterstützt.
Während der vier regionalen Auszeichnungsveranstaltungen (am 10. September in Moringen/RLSB Braunschweig, am 17. September in Rosengarten-Ehestorf/RLSB Lüneburg, am 19. September in Cloppenburg/RLSB Osnabrück und am 25. September in Hannover) gab es jeweils einen Markt der Möglichkeiten, auf dem die Schulen ihre Projekte präsentieren konnten sowie Workshopangebote für die Teilnehmenden.
Eine Online-Karte mit allen INA/USE-Schulen finden Sie hier.
Weitere Informationen zu Nachhaltigkeitsschulen/ Umweltschule hier.
Hintergrundinformationen:
Mit einer Teilnahme von fast 20 % aller niedersächsischen Schulen unabhängig von der Schulform ist das INA/USE-Projekt und Netzwerk das größte niedersächsische Projekt und Netzwerk für Schulen im BNE-Bereich. Die zusätzliche Eco-School-Auszeichnung würdigt noch einmal besonders eine langfristige Zusammenarbeit mit einem internationalen Partner in einem Nachhaltigkeitsprojekt.
Mit der Umsetzung von zwei Schwerpunktprojekten an jeder Schule für zwei Jahre im Projektzeitraum 2022 bis 2024 konnten die Schulen die wichtigen Aufgaben zur Umsetzung von Nachhaltigkeit und dem BNE-Erlass an Schule aus- und weiterführen.
Die Arbeit der INA/USE-Schulen wirkt vom Projekt hin zu strukturellen Entwicklungsprozessen in der Schule im Sinne des BNE-Erlasses. Die Projekte fördern die Einbindung aller am Schulleben Beteiligten und die Zusammenarbeit mit externen Partnerinnen und Partnern und außerschulischen Lernorten und stärkt die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler.
Die Projekte können neu begonnen worden sein oder es können auch Bestehende mit neuen Zielen weitergeführt worden sein. So ist eine kontinuierliche Entwicklung und die Möglichkeit neue, aktuelle Themen mit aufzunehmen garantiert.
INA/USE-Schulen sind durch die Teilnahme am Projekt im weltweit größten Netzwerk für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) der „Foundation for Environmetal Education (FEE)“ mit der deutschen Vertretung, der „Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU)“, angeschlossen.
Von Ende Oktober 2024 bis zum 31.01.2025 können sich Schulen für den nächsten Projektzeitraum 2024 bis 2026 registrieren lassen. Dieser wird im Zeichen des 30-jährigen Bestehens stehen.