Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der stellvertretende Gouverneur der Oblast Mykolajiw, Mykola Marinov, haben heute ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Ursprünglich war die Unterzeichnung bereits im vergangenen November vorgesehen gewesen, diese musste jedoch wegen eines Schneesturms in Osteuropa kurzfristig abgesagt werden.
Das Land Niedersachsen wird die Oblast Mykolajiw im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft unterstützen durch humanitäre Hilfe, Unterstützung beim Wiederaufbau, wirtschaftliche Zusammenarbeit und bei der EU-Integration. Wichtig dabei ist die Bildung von Partnerschaften in Bereichen wie zum Beispiel Bildung und Wissenschaft, Justiz und Polizei, nachhaltige Entwicklung sowie auf kommunaler Ebene. Beide Seiten wollen den Austausch und die Begegnungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern als Grundlage für eine lebendige Zusammenarbeit nachdrücklich unterstützen.
Ministerpräsident Stephan Weil: „In wenigen Tagen, am 24. Februar, jährt sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Seit zwei Jahren sorgt der Krieg in der Ukraine für unfassbares Leid, Tod und Zerstörung. Niedersachsen steht weiterhin fest an der Seite des ukrainischen Volkes. Mehr als 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer haben bei uns Zuflucht gefunden. Die Partnerschaft mit der Oblast Mykolajiw bildet eine gute Grundlage, um den Menschen in dieser Region verstärkt zu helfen. Niedersachsen ist fest entschlossen, einen Beitrag zum Wiederaufbau zu leisten. Ich wünsche mir, dass viele Menschen an der Zusammenarbeit mit der Oblast mitwirken und wir die Partnerschaft über die Jahre mit immer mehr Leben füllen können - hoffentlich möglichst bald in Frieden."
Für die Unterstützung der Partneroblast sind im Landeshaushalt 2024 zwei Millionen Euro eingeplant.
Die Oblast Mykolajiw liegt im Südosten der Ukraine am Schwarzen Meer, zwischen den Oblasten Odessa und Cherson. In den ersten Wochen des Krieges scheiterte der Versuch der russischen Armee, die Oblast und die Hauptstadt einzunehmen. Dennoch gibt es nach wie vor regelmäßige Raketenangriffe auf Mykolajiw.
In der Oblast Mykolajiw leben rund 1,1 Millionen Menschen, davon knapp eine halbe Million in der gleichnamigen Hauptstadt (Zahlen aus 2021 beziehungsweise 2020). Die Wirtschaft ist insbesondere durch die Häfen, Werften und das Kernkraftwerk Südukraine geprägt. Die Häfen der Stadt Mykolajiw wickelten vor dem Krieg 35 Prozent der ukrainischen Lebensmittelexporte ab.