Aufbauprojekt der Landesregierung „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ unterstützt Kooperation zwischen Tel Aviv, Duisburg und Essen.
Als Teil einer neuen Krankenhauspartnerschaft, welche im Rahmen der Hilfsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen Shalom Chaveruth geschlossen wurde, hat ein Arzt vom Sourasky Medical Center Tel Aviv eine Trainingseinheit in der Versorgung von Verbrennungsopfern im BG Klinikum Duisburg absolviert.
Als der Nahostkonflikt am 7. Oktober 2023 mit dem Angriff der Hamas auf Israel erneut eskalierte, kam es nicht nur zu zahlreichen Todesopfern. Viele Menschen wurden Opfer der Brände, die die Terroristen in israelischen Ortschaften legten. Angesichts der enormen Herausforderungen hat das Sourasky Medical Center beschlossen, eine neue Abteilung für die Behandlung von Verbrennungsopfern einzurichten. Nordrhein-Westfalen unterstützt diese Anstrengungen. Im Rahmen der Hilfsinitiative „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ wurde eine Krankenhauspartnerschaft zwischen dem Krankenhaus in Tel Aviv auf der einen, sowie dem BG Klinikum in Duisburg und der Essener Universitätsklinik auf der anderen Seite verkündet.
Diese Partnerschaft führt nun zu konkreten Ergebnissen. Dr. Elad Zvi, der in Tel Aviv mit dem Aufbau der neuen Abteilung beauftragt wurde, absolvierte eine Trainingseinheit im BG Klinikum in Duisburg unter der Aufsicht von Dr. Detlef Schreier. Während seines Aufenthalts in Nordrhein-Westfalen wurde er in den Besonderheiten eines Operationssaals für Verbrennungsopfer eingewiesen, nahm an zahlreichen Operationen von Verbrennungsopfern teil und begleitete die Abteilungsvisiten und -sitzungen. „Meine Erfahrung in Deutschland hat mein Verständnis für die Behandlung von Verbrennungspatienten sehr bereichert. Das Wissen und die Fähigkeiten, die ich in dieser Spezialklinik erworben habe, werden zweifellos meiner zukünftigen Arbeit auf der Verbrennungsstation des Tel Aviv Medical Center zugutekommen“, so Dr. Zvi. „Die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse sind ein weiterer wichtiger Schritt für die Einrichtung einer Verbrennungsstation im Tel Aviv Medical Center“, sagte Professor Yoav Barnea, Leiter der Plastischen Chirurgie im Tel Aviver Krankenhaus und fügte hinzu: „Ich betrachte diese Reise als Grundlage für eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen unseren Abteilungen.“ Beide Krankenhäuser wollen über das Projekt von Shalom Chaveruth hinaus ihre Kooperation weiter vertiefen, bei der Ausbildung von Fachpersonal sowie in Forschung und Entwicklung. Ferner plant das Universitätskrankenhaus Essen neue Kooperationen mit Tel Aviv in den Bereichen Innovation und digitale Medizin.
Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei: „Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Menschen in Israel. Die Kooperation zwischen Krankenhäusern im Rahmen unserer Hilfsinitiative Shalom Chaveruth ist ein weiteres Beispiel dafür, dass wir unsere Solidarität nicht nur in Worten, sondern auch mit konkreter Unterstützung ausdrücken. Die engere internationale Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten aus Israel und Nordrhein-Westfalen wird in Zukunft auch Forschung und Entwicklung in unserem Land vorantreiben. Damit stärken wir nicht nur unsere Freundschaft mit Israel, sondern verbessern langfristig auch die Betreuung von Verbrennungsopfern hier zuhause.“
Die Hilfsinitiative „Shalom - Chaveruth - Solidaritätspartnerschaften Nordrhein-Westfalen- Israel" der Landesregierung fördert die Intensivierung bestehender und Entstehung nachhaltiger, neuer Partnerschaften zwischen beiden Ländern, um auf diese Weise Israel beim Wiederaufbau betroffener Landstriche zu unterstützen. Zielregionen sind die israelischen Grenzgebiete bis zu 30 km vom Gazastreifen und das stark vom Beschuss der Hisbollah betroffene nördliche Grenzgebiet Israels bis zu 30 km von der israelisch-libanesischen Grenze.
Zu den bereits laufenden Projekten gehört neben der Krankenhauspartnerschaft eine Partnerschaft zwischen Filmschulen in Köln und Sderot, Projekte im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitserziehung, Austausch von Amateursportlern, Austausch und Forschung im Bereich seelische Resilienz sowie die Kooperation im Bereich Entwicklung und Forschung im Bereich Katastrophenschutz.