Nordrhein-Westfalen unterstützt ein Berufsförderprojekt des World University Service (WUS) im Partnerland Nordmazedonien. Ausgewählten Studierenden und Hochschulabsolventinnen und -absolventen werden Beratung, Trainings und Praktika vermittelt, um ihre Berufschancen im Heimatland zu verbessern. Junge Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen können studienbegleitende Coaching-Seminare zu den Themen „Bewerbungstraining“ und „Existenzgründung“ wahrnehmen. Das Projekt läuft bis Juli 2024.
Europaminister Nathanael Liminski: „Die Landesregierung möchte ihren Beitrag dazu leisten, dass junge Menschen aus Nordmazedonien und dem Kosovo im eigenen Land eine Zukunftsperspektive sehen. Der Westbalkan befindet sich auf dem Weg in die Europäische Union, der Prozess der Integration gestaltet sich allerdings sehr langwierig. Das führt dazu, dass gerade junge, ambitionierte und lernwillige Menschen die Motivation verlieren, in ihrem Heimatland zu bleiben. Durch die Unterstützung des Berufsförderprojekts des WUS wollen wir dem zunehmenden Abwanderungstrend junger Menschen entgegenwirken. Die Stärkung unserer Partnerregion liegt nicht zuletzt auch in unserem eigenen Interesse. Deutsche Unternehmen, die Niederlassungen oder Lieferketten im Westbalkan ausbauen wollen, profitieren von diesen gut ausgebildeten Fachkräften vor Ort.“
Minister Liminski hat im März 2023 die Teilnehmenden des ersten Projektdurchlaufs in Nordmazedonien zum persönlichen Austausch getroffen und die Lern- und Bildungsgeschichte der jungen Menschen kennengelernt. Das Angebot aus Nordrhein-Westfalen stieß auf große Resonanz und hat die Berufschancen der Absolventinnen und Absolventen enorm gesteigert. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Nordmazedonien bei mindestens 35 Prozent. Oft trifft die akademische Ausbildung nicht passgenau die Bedürfnisse der Unternehmen, die nach Fachkräften suchen. Mit diesem Projekt wird der Übergang vom Studium in den Arbeitsmarkt erleichtert. Ein wichtiges Element ist zudem die Vermittlung von Praktikumsplätzen in Firmen in Nordmazedonien. Rund 50 Plätze werden an Bewerberinnen und Bewerber aus dem Partnerland Nordmazedonien vermittelt, erstmals werden auch einige wenige Plätze für Teilnehmende aus dem benachbarten Kosovo angeboten. Durch die Praktika können die im Studium zu kurz gekommenen Inhalte passgenau ergänzt werden.
Nordmazedonien leidet wie die anderen Länder der Balkanregion unter starker Abwanderung gerade der Hochqualifizierten. Das aufgelegte Programm soll helfen, den Migrationsdruck zu entschärfen. Das deutsche Komitee des World University Service (WUS), langjähriger Partner der nordrhein-westfälischen Landesregierung, führte entsprechende Programme bereits erfolgreich unter anderem in Albanien, Äthiopien, Chile und Vietnam durch. Seit dem 1. März 2021 ist Nordmazedonien Partnerland von Nordrhein-Westfalen und wird von Nordrhein-Westfalen auf seinem Weg in die EU unterstützt.