„Als Landesregierung haben wir das ehrgeizige Ziel, Rheinland-Pfalz zwischen 2035 und 2040 klimaneutral zu machen. Das ist ein großes Zukunftsvorhaben, das eine enorme Relevanz für uns alle hat. Wir müssen es schaffen, den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren und den Klimawandel soweit wie möglich aufzuhalten, um für kommende Generationen einen lebenswerten Planeten zu erhalten. Dazu entwickeln wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie konsequent weiter und geben Anstöße, wo immer das möglich ist. Gelebt und umgesetzt wird eine nachhaltige Entwicklung von den Menschen vor Ort, auf lokaler und regionaler Ebene. In Rheinland-Pfalz gibt es viele leuchtende Beispiele, wie Klimaschutz und Achtsamkeit gegenüber der biologischen Vielfalt möglich sind. Ich freue mich darauf, sechs dieser Leuchttürme zu besuchen und mit den Akteuren und Akteurinnen ins Gespräch zu kommen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Start ihrer zweitägigen Sommerreise, die wie im vergangenen Jahr das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Begleitet wird die Ministerpräsidentin von Mitgliedern des „Zukunftsrats Nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz“, der die Landesregierung berät und den Dialog mit den Bürgern und Bürgerinnen intensivieren soll.
„Im Kampf gegen den Klimawandel nehmen unsere Kommunen eine Schlüsselrolle ein. Mit KIPKI, dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, geben wir den Kommunen in Rheinland-Pfalz mit 250 Millionen Euro Rückenwind, um ganz konkrete Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen“, so die Ministerpräsidentin. Die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen hat als Vorreiter bereits sehr lange Erfahrungen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Bei ihrer ersten Station in der Ortsgemeinde Sankt Johann informierte sich die Ministerpräsidentin über die kommunale Nachhaltigkeitsstrategie und das vielfältige Engagement der hauptamtlich und ehrenamtlich Engagierten. „Sie tun ganz praktisch etwas dafür, dass ihre Heimat nachhaltiger wird und lebenswert bleibt. Ich bin beeindruckt, dass Sie bereits 2009 ein Klimaschutzkonzept erstellt und sich auf den Weg zur Null-Emissionsgemeinde gemacht haben. Seitdem sind zahlreiche Projekte und Aktivitäten hinzugekommen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auf dem Markplatz traf sie auf die Ehrenamtlichen des Mobilen Dorfladens, der die Nahversorgung in den Ortsgemeinden sicherstellt und zum sozialen Zusammenhalt beiträgt.
Das NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen in Bingen, die nächste Station der Ministerpräsidentin, zeigt vorbildlich, wie eine einzigartige Naturlandschaft geschützt und großen und kleinen Menschen in der Region nahegebracht werden kann. Das in innovativer, klimagerechter Holzbauweise errichtete Gebäude mit großem Außengelände bietet Raum für vielfältige Naturschutz- und Umweltbildungsaktivitäten. Die Pflege der einzigartigen Rheinauenlandschaft zwischen Mainz und Bingen, ein Lebensraum für bedrohte Vogelarten und Amphibien, wird im Dialog mit konkurrierenden Nutzungen wie Schifffahrt oder Naherholung umgesetzt. Möglich wurde dieses Naturschutzzentrum durch die enge Kooperation des NABU mit Kommunen, Land, Bund und der finanziellen Unterstützung durch private Partner wie Werner & Mertz. „Besonders toll finde ich auch die Einbindung des ehrenamtlichen Engagements. Über 100 Ehrenamtliche arbeiten in Projekten von der Biotoppflege bis zur Bildungsarbeit und bilden das Rückgrat der dialogorientierten Arbeit des NABU“, lobte die Ministerpräsidentin.
Die TH Bingen ist beim Wissens- und Technologietransfer sehr aktiv und erfolgreich. Ministerpräsidentin Malu Dreyer informierte sich dort über „EMPOWER“, ein Verbundprojekt von fünf rheinland-pfälzischen Hochschulen, das den Transfer von Wissenschaft in die Gesellschaft zum Ziel hat. Im Austausch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern können Interessierte und die Kommunen im Teilprojekt „Stadtnahe Experimentierflächen“ die Möglichkeiten der flexiblen und klimafreundlichen Begrünung kennenlernen. Der Ministerpräsidentin wurden bei einem Rundgang über das Gelände unter anderem das Dachmodellprojekt und der Phänologische Garten vorgestellt. „Mit Ihrem Projekt leisten Sie sehr wichtige Vernetzungsarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft und zeigen, wie wir die Nachhaltigkeitsziele in die Entwicklung von Regionen und Städten einbringen können. Ich danke allen Angehörigen der TH Bingen, dass Sie das Thema Nachhaltigkeit auch mit einem Klimaschutzkonzept ganz hoch auf Ihre Agenda gesetzt haben. Um die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten, müssen wir solche innovativen Ansätze noch bekannter machen. An vielen Orten in Rheinland-Pfalz wird so wie hier in Bingen schon heute die Zukunft gestaltet“, fasste die Ministerpräsidentin die Eindrücke vom ersten Tag ihrer Sommerreise zusammen.
Folgende Mitglieder des Zukunftsrates Nachhaltige Entwicklung nahmen am ersten Tag teil: Prof. Dr. Klaus Helling, stellvertretender Vorsitzender des Zukunftsrats und Professor am Umwelt-Campus Birkenfeld, Ludwig Kuhn, Vorstand der Kommission für Umweltfragen des Bistums Trier, Cosima Lindemann, Vorsitzende NABU Rheinland-Pfalz, Michael Nieden, Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz/Ruanda. Morgen stehen Leuchttürme der Nachhaltigkeit in Trier-Ruwer, Trier und Hoppstädten-Weiersbach auf dem Programm der Sommerreise der Ministerpräsidentin.