Bildungsminister Ulrich Commerçon ist aktuell Gastgeber der entwicklungspolitischen Perspektivkonferenz der Bundesländer. Themenschwerpunkte des zweitägigen Treffens sind der Beitrag der Länder zur Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Bund-Länder-Zusammenarbeit im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
„Menschenrechte werden verletzt, die Lebensbedingungen der Menschen auf der Welt klaffen weit auseinander, Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch und Klimawandel schreiten voran. Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen. Immer mehr Staaten setzen aber auf Abschottung statt auf Kooperation. Dabei braucht Entwicklungszusammenarbeit das Zusammenwirken aller Länder, aller politischen Ebenen und der zivilgesellschaftlichen Initiativen. Für eine weltweite gerechte Verteilung von Lebenschancen muss Nachhaltigkeit unser gemeinsames Leitprinzip werden“, sagt Ulrich Commerçon.
Der Bund und die Länder koordinieren ihre Entwicklungszusammenarbeit jährlich in zwei Sitzungen, dem Bund-Länder-Ausschuss und der Länderperspektivkonferenz. Minister Commerçon hob vor den Konferenzteilnehmer*innen hervor, dass das entwicklungspolitische Engagement in den Ländern vor allem bei Bildung, Beschaffung, Konsum und Produktion ansetzen könne.
Hier hat das Saarland seine Schwerpunkte gesetzt: Im bundesweiten Vergleich hat das kleine Bundesland die höchste Anzahl fairer Schulklassen, mit der Universität des Saarlandes und der Hochschule für Technik und Wirtschaft zwei faire Hochschulen und mit Saarbrücken eine Hauptstadt des fairen Handels. Das Saarland zum ersten fairen Bundesland zu machen, ist das nächste Ziel. Dafür soll die öffentliche Beschaffung nach und nach auf faire und regionale Produkte umgestellt und die Bildungsarbeit weiter ausgebaut werden.
Im Rahmen des fachübergreifenden Unterrichts „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) wird das an unseren Schulen umgesetzt: „Wir stellen hier das Erkennen von Zusammenhängen zwischen lokalen und globalen Handlungen und Entwicklungen in den Vordergrund und wollen ermutigen, im eigenen Lebensumfeld für eine gerechte Welt aktiv zu werden“, so Commerçon.
Das Engagement für Nachhaltigkeit soll in diesem Zusammenhang deshalb sichtbarer werden. Schulen, die sich hier besonders hervortun, sollen deshalb zukünftig ausgezeichnet werden. Eine entsprechende Zertifizierung „Schule der Nachhaltigkeit“ wird gerade im Bildungsministerium vorbereitet.
Ulrike Dausend, Geschäftsführerin des Netzwerks Entwicklungspolitik im Saarland e.V. sieht Schulen ebenfalls als Schlüsselorte: „Nur Informations- und Bildungsarbeit kann ein Verständnis für globale Zusammenhänge schaffen. Deshalb sind wir sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen Nichtregierungsorganisationen und dem Ministerium für Bildung und Kultur.“