Für Thüringen liegt ein neuer Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung vor. Insgesamt wurden 33 Haupt-Indikatoren zur ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung ausgewertet – bei einigen Indikatoren über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren.
Für Thüringen liegt ein neuer Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung vor. Insgesamt wurden 33 Haupt-Indikatoren zur ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung ausgewertet – bei einigen Indikatoren über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren. Der Bericht ist das Monitoringinstrument der Thüringer Nachhaltigkeitsstrategie und liegt zum vierten Mal vor. Die Landesregierung hatte im Jahr 2011 erstmals gemeinsam mit dem Beirat zur Nachhaltigen Entwicklung Nachhaltigkeitsziele und dazugehörige Indikatoren definiert und mit der Strategie vorgelegt. Seit 2015 wurden die von den Vereinten Nationen verabschiedeten 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDG) für Thüringen integriert. Seit 2019 gilt der neue Indikatorensatz mit 33 Hauptindikatoren. Neuere Indikatoren sind beispielsweise die „Armutsgefährdungsquote“, „Nährstoffe in Gewässern“ oder der „Waldzustand“.
Umweltminister Bernhard Stengele erklärt dazu: „Nachhaltigkeit ist unser Verfassungsziel in Thüringen. Und der neue Bericht zeigt, dass wir neben Fortschritten noch große Herausforderungen haben – sei es bei der Artenvielfalt und dem Schutz unserer Feldvögel, bei der Gewässerqualität oder dem Schutz unseres Waldes. Beim Waldumbau hat die Landesregierung bereits viel investiert, aber die durch Trockenheit und Borkenkäfer verursachten Schäden sind zu hoch, um das schnell und einfach ausgleichen zu können. Der Bericht zeigt aber auch für Gesundheit, Bildung, Gleichberechtigung und Soziales auf, in welchen Themenfeldern wir noch wichtige Arbeit vor uns haben.“
Der Indikatorenbericht 2024 zeigt u.a. diese Veränderungen zum vorherigen Indikatorenbericht 2020. (In Klammern die aktuelle Indikatorennummer):
- Eine wichtige Maßnahme zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder ist der Umbau der Waldbestände hin zu standortangepassten und strukturierten Mischwäldern (28) – hier haben die Maßnahmen deutlich zugenommen. Wo immer möglich wird hier Naturverjüngung einbezogen
- Trotz Zunahme der umwelt- und naturverträglichen Landwirtschaft (3) und weniger überschüssigen Nährstoffen in Gewässsern (Nitrat, Phosphor, 13) haben sich viele Vogelarten in der Agrarlandschaft noch nicht ausreichend erholt. Vom Zielwert 100 Prozent sind ausgewählte Vogelarten auch im jüngsten Bericht noch weit entfernt (rund 40 Prozent)
- Die weibliche Studienanfängerquote (8) hat sich weiterhin erhöht. Der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern ist weiterhin unterhalb des Bundesdurchschnitts (11)
- Die Treibhausgasemissionen sind leicht gesunken (28) und der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch steigt weiter an (15) – aus Vergleichbarkeitsgründen mit anderen Indikatoren konnten hier aktuellere Daten, die noch höher sind, noch nicht berücksichtigt werden
Hintergrund
In der Langfassung finden Sie den Bericht hier: Indikatorenbericht 2024